InteriorDAsein
Kontakt
Archi Galentz
Steegerstraße 2
13359 Berlin
+49 (0) 179 5 47 53 12
archigalentz@gmail.com
Über uns
Wir beherbergen in unseren Räumen eine Sammlung von Arbeiten von über 30 Künstlern aus verschiedensten Kulturkreisen, mit dem Schwerpunkt auf armenische zeitgenössische Kunst. Diese Sammlung, genauso wie temporäre Ausstellungen in unseren Räumen, werden in unserer Werkstatt individuell ausgestattet.
InteriorDAsein ist eine Wortfindung von Archi Galentz, der den Präsentationsraum und die Werkstatt führt. Da er selbst aus einer Künstlerfamilie stammt, hat er sich seit seinem Studium der freien Malerei und des Design an der UdK Berlin intensiv mit Restaurierung und Vermittlung von bildender Kunst auseinandergesetzt. Solides Handwerk ermöglicht uns dabei die Bewahrung unabhängiger Position und langfristiger Planung. Somit wird InteriorDAsein als Werkstatt und Ausstellungsraum zugleich verstanden - als manifestierter Artist-Run-Space.
Veranstaltung zur Koloniewedding
25.04. - 18.05.2025 Arbeiten auf Papier von Armeniern. Vom Aquarell bis Tempera, vom Skizze bis Meisterwerk.
25.04 2025 - 18.05 2025Abbildung oben: Hob Ghazaryan „Gjumri am Morgen“, Aquarell von 2024, 30x40cm
Die bildende Kunst Armeniens ist durch monumentale Skulpturen und expressive, farbenfrohe Malerei, meist in Öl, bekannt. Weniger bekannt sind die Papierarbeiten der Armenier, die sowohl als Ideenskizzen für komplexe Kompositionen und Illustrationen für Zeitschriften und Bücher als auch als autonome Kunstwerke in Aquarell, Tempera, Gouache oder auch Acryl entstanden. Spontaneität und Farbenrausch sind bei der Arbeit mit empfindlichen Materialien wie Aquarellfarben nicht immer hilfreich. Die Disziplin gewinnt im Schaffensprozess die Oberhand. Im Projektraum und Atelier von InteriorDAsein werden seit 2008 zahlreiche Werke armenischer Künstler aufbewahrt und regelmäßig präsentiert. Anlass für die Ausstellung war die Einladung einer Aquarellserie eines jungen Künstlers aus dem armenischen Gjumri, die im Staatsarchiv Halle an der Saale zu sehen war, nach Berlin.

Hakob Kodjoyan, „Barekentan“, Tempera auf Karton, 1946, 17×51 cm
Hob Ghazaryan, geboren 2003 in Gjumri, Armenien, zeigte vom 12. Januar bis 20. Februar dieses Jahres in der Ausstellung „Unter dem armenischen Himmel“ mehrere Aquarelle, meist mit Motiven seiner Heimatstadt und Landschaft Armeniens. Die Werkschau wurde von der Deutsch-Armenischen Freundschaftsgesellschaft Halle-Gjumri im Rahmen der Armenischen Kulturtage 2025 mit Unterstützung der Stadtverwaltung Halle in den Räumen des Stadtarchivs als Zeichen der Städtepartnerschaft zwischen Halle an der Saale und Gjumri präsentiert.

Boris Akopyan, „Mauersegler unseres Stadtes“, Aquarell von 2011, 60x80cm
Nicht nur wir von InteriorDAsein waren daran interessiert, einige der feinen und liebevoll bemalten Papierarbeiten von Hob auch in Berlin zu zeigen. InteriorDAsein hat trotz bescheidener Möglichkeiten zahlreiche Ausstellungen armenischer Kunst, die durch ganz Europa gereist sind, in der deutschen Hauptstadt präsentiert (sehe www.interiordasein.de/ausstellungen). Um nur einige Projekte zu nennen: Neben „Simulacrum“ von Narek Avetisyan im Jahr 2013 war es auch 2012 die große Ausstellung “Changing the Place of Encounter, Fragments of Armenian Contemporary Visual Art”, die zuvor im Kunstverein Taalstraße e.V., ebenfalls in Halle an der Saale, zu sehen war.
In der Ausstellung „Papierarbeiten von Armeniern. Vom Aquarell zur Tempera, von der Skizze zum Meisterwerk“ stellen wir einige Bilder des 21-jährigen Künstlers Hob Ghazaryan mehreren Einzelwerken anerkannter armenischer Meister wie Hakob Kodjoyan (1883 – 1959), Gayane Khachaturyan (1942 – 2009) oder Martin Petrosyan (*1933) gegenüber. Wir möchten den jungen Künstlerkollegen aus Gjumri ehren, indem wir seine Werke mit Meisterwerken der Aquarellmalerei aus Armenien, vor allem mit ausgewählten Arbeiten von Hakob Hakobian (1923 – 2013) und Boris Akopian (auch bekannt als Boris Armen Akopian 1947 – 2020) vergleichen und würdigen.
Die Aquarelle von Boris Akopian werden erst ab Sonntag, den 27. April in der Ausstellung zu sehen sein, da sie eigens für die Präsentation in Berlin aus Kiew in die Ukraine gebracht werden und sich die Ankunft der Kunstwerke aufgrund zahlreicher widriger Umstände verzögert hat.

Ruben Gabrieljan, Skizze aus Ende 80er, Tusche und Aquarell, 19×27 cm
Die Ausstellung ermöglicht es uns, auch wenig bekannte Beispiele der Aquarell- und Gouachemalerei des Surrealisten Saro Galentz (1946 – 2017) aus den 70er und 80er Jahren im Kontext auszustellen und die Aufmerksamkeit auf zahlreiche Aquarellskizzen des Armeniers Ruben Gabrieljan (1926 – 2015) aus der Region Artzakh (auch als Berg-Karabach bekannt) zu lenken. Außerdem zeigen wir zwei Werke der Malerin Phiruza Gozeyan (1948 – 2023), die nach Ihrem Tod wiederentdeckt werden.

Phiruza Gozeyan, Dorfszene, Acryl auf Karton, 44×29 cm
In der Gruppenausstellung dürfen aber auch Werke von in Berlin arbeitenden Armeniern nicht fehlen, so zeigen wir Skizzen aus Armenine von Avag Avagyan (*1965) und einige Werke seines Lehrers Slavik (*1955) Chachaturyan. Zwei Porträts von Gagik Kurginian (*1953) sowie einige frühe Gouachen aus Armenien des Projektraumbetreibers Archi Galentz (*1971) runden die Ausstellung ab und laden zum Gespräch über Entwicklungen und Perspektiven der armenischen bildenden Kunst ein.
Die Ausstellung findet parallel zu den Deutsch-Armenischen Kulturtagen in Berlin Karlshorst statt (siehe www.aeae.eu/ankuendigung/694). Im Kulturhaus Karlshorst werden weitere Werke von Hob Ghazaryan und Boris Akopian gezeigt.
Die Ausstellung im InteriorDAsein ist nach den Koloniewochenenden nach Vereinbarung zugänglich, die Finissage findet am 18. Mai 2025 ab 18 Uhr statt.
vergangene Veranstaltungen
29.11. - 09.01.2025 Ausstellung zu Ehren des 100. Geburtstages des Regisseurs Sergej Parajanow (Lebensdaten: 9.01.1924 – 20.07.1990)
29.11.2024 - 09.01.2025Sergey Parajanow (oder laut Wikipedia Sergei Iossifowitsch Paradschanow) war einer der bedeutendsten Filmregisseure der Sowjetunion. Gleich drei Nationen: Armenier, Georgier und Ukrainer beanspruchen ihn als ihr Volksgenie. Der am 9. Januar 1924 in Tiflis, Georgien, geborene Filmemacher studierte in Kiew, Ukraine, wo er auch seine ersten Filme drehte. Sein erster Spielfilm von 1965, Schatten vergessener Ahnen, der in Deutschland unter dem Titel Feuerpferde in die Kinos kam, wurde gleich im ersten Jahr seiner Uraufführung auf dem Filmfestival von Thessaloniki mit der Goldenen Medaille ausgezeichnet und erhielt Preise in Frankreich und England. In der Sowjetunion erlangte der Film Kultstatus. Sergej Parajanow wurde nicht nur durch seine Filme bekannt, die international große Beachtung fanden und vermutlich sogar Pier Paolo Pasolini beeinflussten, sondern auch als bildender Künstler und prominenter Häftling sowjetischer Lager. Federico Fellini unterstützte ihn jahrelang und versuchte, die internationale Aufmerksamkeit aufrecht zu halten. Parajanow wurde in Armenien sehr verehrt, sein Film Die Farbe des Granatapfels (1969) gilt bis heute als Ikone. 1988 wurde in der armenischen Hauptstadt Eriwan noch zu Lebzeiten des Filmemachers ein stattliches Museum eröffnet, das seinem Leben und Werk gewidmet ist. Sergej Parajanow starb 1990 in Jerewan. 2018-2019 widmete das Filmmuseum Potsdam dem Filmemacher eine große Ausstellung. InteriorDAsein als Projektraum mit integrierter Werkstatt für Präsentationslösungen unterstützte die Ausstellung mit der Rahmung einer Textilarbeit des Filmemachers und dem Rücktransport des Kunstwerks in das Museum nach Jerewan. Mit dem Direktor des Parajanow-Museums, Zaven Sargsyan, sind wir in engem Kontakt geblieben und freuen uns nun, in der Ausstellung zum 100. Geburtstag Parajanows auch seine Fotodokumentationen zeigen zu können, die er uns in Berlin in der Sammlung übergeben hat.

Zaven Sargsyan und Archi Galentz im Filmmuseum Potsdam, Dezember 2018.
Die Ausstellung, die am Freitag, den 29. November 2024, im InteriorDAsein eröffnet wird, ist bemerkenswert als Initiative armenischer Vereine, die in Deutschland lebende Landsleute einluden, den Geburtstag des bekannten Filmemachers mit Kunstwerken zu feiern. Anahid Babayan von der Armenischen Kulturgemeinde Leipzig e.V. organisierte den Aufruf und vermittelte die erste Ausstellung im Atelier von Eduard Panosian in der Leipziger Innenstadt. Am 30. August waren 25 Künstler in der Ausstellung vertreten. Danach wurde die Ausstellung nach Halle an der Saale eingeladen und von Ararat Kultur Halle-Hoffe Saale e.V. den Kunstinteressierten präsentiert. Nun kommt die Ausstellung nach InteriorDAsein, wo seit 2008 zahlreiche Ausstellungen auch der armenischen bildenden Kunst gewidmet waren. Wir freuen uns besonders, dass wir weitere Künstlerinnen und Künstler für diese Ausstellung gewinnen konnten. Sowohl aus Berlin als auch aus dem Ausland. Zu sehen sind Gemälde, Zeichnungen, Drucke, Collagen und Assemblagen, Fotografien und KI erzeugte Bilder. Die Liste der Künstler ist lang:
Elina Aboyan (Leipzig), Avo Arakelian (Berlin), Maria Arend (Berlin), Sirarpi Asatryan (Berlin), Avag Avagyan (Berlin), Suren Changlyan (Oldenburg), Zorik Davidyan (Chemnitz), Silvina der Meguerditchian (Berlin), Rosanna Eisenmenger-Karapetyan (Berlin), Samvel Gabrielian (Leipzig), Archi Galentz (Berlin), Stepan Gantralyan (Berlin), Sam Grigoryan (Berlin), Mariette Grigoryan (Bremen), Eva Harut (Dresden), Ararat Haydeyan (Saathain), Hasmik Hovsepyan-Haydeyan (Kleinkmehlen), Hratch Kaloustian (Halle Saale), Gagik Kurginian (Berlin), Elina Martirosyan (Berlin), Hakobyan Mkhitar (Siegen), Anahit Mkrtchyan (Oranienburg), Michail Schnittmann (Berlin), Nagash Tarzyan (Hürth), Ani Tiedemann (Oranienburg), Armen Vanetyan (Berlin), VAZO (Vazgen Pahlavuni Tadevosyan)(Die, Frankreich) und andere.
Am Sonntag den 1. Dezember ab 18 Uhr laden wir Sie zum musikalischen Abend mit Roksana Vikaluk, Ukrainische Sängerin, Komponistin und Multiinstrumentalistin. Im Rahmen der Gruppenausstellung zum 100. Jahrestag von Parajanov. Inspiriert vom Meisterwerk Schatten vergessener Ahnen trägt Roksana vocale Improvisationen ukrainischer Volkslieder vor und teilt mit uns einige Geschichten aus dem Leben ihrer Familie im Bezug zum über den großen Meister.

Die Ausstellung in InteriorDAsein bleibt bis 9. Januar 2025 und ist nach den Öffnungszeiten während Kolonie Wochenende nach Vereinbarung zugänglich.
Sehen Sie auch: https://armenier-leipzig.com/ausstellung-von-30-08-14-09-2024-100-geburtstag-sergey-parajanow-vernissage/
Filme von Sergey Parajanow auf Youtube (mit englischen Untertiteln):
25.10. - 23.11.2024 Herbstspaziergang. Niederländische Künstler:innen zu Besuch in Berlin Wedding
25.10 - 23.11.2024Gastausstellung Niederländische Künstler:innen in InteriorDAsein und Toolbox. In Zusammenarbeit mit Kunstruimte 411, Haarlem, Niederlande. Kuratiert von Hans Kuiper und Archi Galentz.

Mit Werken von Marius van Zandwijk (Malerei), Aquil Copier (Malerei), Piet Zwaanswijk (Kollage/Print), Jessica Assmann-Zwaanswijk (Malerei), Sina Khani (Malerei), Ilja Warmerdam (Malerei), MC de Waal (Fotografie), Antonio Rego (digital drawing Drucke), Gerard Veldman (Malerei), Daan van Houten (Zeichnung/Holzschnitt), Rene Bosch (Fotografie/Malerei), Tarik Sadouma (AI-Print) und Hans Kuiper (Zeichnung/Malerei).
Im Dialog mit Berliner Künstlern:nnen : Gisa Hausmann, Jelisaweta Klutschewskaja, Edwin Dickman, Klaus Jürgeit, Tamara Ivanova, Marina Koldobskaja, Jovan Balov, Thomas J.Richter, Cristina Artola, Svenja Schüffler, Markus Schaller, Gagik Kurginian, Julia Katan, Julia Kissina, Patrick Huber und andere.

Aquil Copier, Creating order in chaos a quotation by Francis Bacon.
40×50 cm. Oil on canvas. 2024.
Eröffnung am Freitag, den 25. Oktober ab 19 Uhr in InteriorDAsein, betreut von Archi Galentz und gleichzeitig in ToolBox, betreut von Hans Kuiper
Öffnungszeiten nach der Kolonie Wochenende nach vorheriger Vereinbarung.
Finissage am 24. November von 16 bis 19 Uhr in ToolBox und von 19 bis 22 Uhr in InteriorDAsein.
28.03. - 18.05.2025 Mythen-Bilder, zur Aktualität eines Refugiums
28.03.2025 - 20.04.2025Mythen haben Konjunktur in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche. Die Betrachter:inn braucht Bildung und Vorwissen, um einen Zugang zu den Bildwelten zu finden. Die Künstler:innen müssen die Mythen immer wieder neu interpretieren und strukturieren. Beides geht nicht schnell. Es gibt keinen Kanon und das kreative Spiel mit Assoziationen, Parallelen zwischen der Antike und unserer heutigen Welt und Bezüge zu aktuellen Ereignissen machen die Mythen als Sujet interessant. Im Zeitalter der Schwarz-Weiß-Malerei, der versuchten Cancel Culture und der Qualitätsbeurteilung nach Minderheitenzugehörigkeit bieten Mythenbildungen einen gewissen Ausweg aus der Misere des Daseins, helfen die Zeiten der Unsicherheit zu überbrücken und tragen Botschaften für heutige und zukünftige Kunstinteressierte.
Gezeigt werden Werke von Tigran Tokmajyan (1923 – 2004), Edwin Dickman (1929-2023), Peter Hahlbrock (1934-2015), Gisela Breitling (1939-2018), Gisa Hausmann (1942-2015), Aude de Keross (*1947), Thomas J.Richter (*1955), Philipp Mager (*1966), Archi Galentz (*1971), Julia Katan (*1997) und anderen Künstler:innen der Gegenwart.
Die präsentierten Werke sind zwischen 1958 und 2025 entstanden: Skizzen, Radierungen, Lithografien, Aquarelle, Ölbilder KI-generierte Ausdrucke.
Die Ausstellung im InteriorDAsein nimmt Bezug auf die Doppelausstellung …durch mythische Zonen mit Werken von Edwin Dickman (in Dezember 2023 mit 94 Jahren verstorben) und Archi Galentz. Diese Ausstellung wurde vom 14.02. bis 14.03.2025 in der Produzentengalerie SpiritTransfer in Moers bei Duisburg gezeigt, die Ausstellung in InteriorDAsein erweitert die in Moers gezeigte Auswahl mit weiteren Beispielen.
25.04. - 18.05.2025 Arbeiten auf Papier von Armeniern. Vom Aquarell bis Tempera, vom Skizze bis Meisterwerk.

Abbildung oben: Hob Ghazaryan „Gjumri am Morgen“, Aquarell von 2024, 30x40cm
Die bildende Kunst Armeniens ist durch monumentale Skulpturen und expressive, farbenfrohe Malerei, meist in Öl, bekannt. Weniger bekannt sind die Papierarbeiten der Armenier, die sowohl als Ideenskizzen für komplexe Kompositionen und Illustrationen für Zeitschriften und Bücher als auch als autonome Kunstwerke in Aquarell, Tempera, Gouache oder auch Acryl entstanden. Spontaneität und Farbenrausch sind bei der Arbeit mit empfindlichen Materialien wie Aquarellfarben nicht immer hilfreich. Die Disziplin gewinnt im Schaffensprozess die Oberhand. Im Projektraum und Atelier von InteriorDAsein werden seit 2008 zahlreiche Werke armenischer Künstler aufbewahrt und regelmäßig präsentiert. Anlass für die Ausstellung war die Einladung einer Aquarellserie eines jungen Künstlers aus dem armenischen Gjumri, die im Staatsarchiv Halle an der Saale zu sehen war, nach Berlin.
Hakob Kodjoyan, „Barekentan“, Tempera auf Karton, 1946, 17×51 cm
Hob Ghazaryan, geboren 2003 in Gjumri, Armenien, zeigte vom 12. Januar bis 20. Februar dieses Jahres in der Ausstellung „Unter dem armenischen Himmel“ mehrere Aquarelle, meist mit Motiven seiner Heimatstadt und Landschaft Armeniens. Die Werkschau wurde von der Deutsch-Armenischen Freundschaftsgesellschaft Halle-Gjumri im Rahmen der Armenischen Kulturtage 2025 mit Unterstützung der Stadtverwaltung Halle in den Räumen des Stadtarchivs als Zeichen der Städtepartnerschaft zwischen Halle an der Saale und Gjumri präsentiert.
Boris Akopyan, „Mauersegler unseres Stadtes“, Aquarell von 2011, 60x80cm
Nicht nur wir von InteriorDAsein waren daran interessiert, einige der feinen und liebevoll bemalten Papierarbeiten von Hob auch in Berlin zu zeigen. InteriorDAsein hat trotz bescheidener Möglichkeiten zahlreiche Ausstellungen armenischer Kunst, die durch ganz Europa gereist sind, in der deutschen Hauptstadt präsentiert (sehe www.interiordasein.de/ausstellungen). Um nur einige Projekte zu nennen: Neben „Simulacrum“ von Narek Avetisyan im Jahr 2013 war es auch 2012 die große Ausstellung “Changing the Place of Encounter, Fragments of Armenian Contemporary Visual Art”, die zuvor im Kunstverein Taalstraße e.V., ebenfalls in Halle an der Saale, zu sehen war.
In der Ausstellung „Papierarbeiten von Armeniern. Vom Aquarell zur Tempera, von der Skizze zum Meisterwerk“ stellen wir einige Bilder des 21-jährigen Künstlers Hob Ghazaryan mehreren Einzelwerken anerkannter armenischer Meister wie Hakob Kodjoyan (1883 – 1959), Gayane Khachaturyan (1942 – 2009) oder Martin Petrosyan (*1933) gegenüber. Wir möchten den jungen Künstlerkollegen aus Gjumri ehren, indem wir seine Werke mit Meisterwerken der Aquarellmalerei aus Armenien, vor allem mit ausgewählten Arbeiten von Hakob Hakobian (1923 – 2013) und Boris Akopian (auch bekannt als Boris Armen Akopian 1947 – 2020) vergleichen und würdigen.
Die Aquarelle von Boris Akopian werden erst ab Sonntag, den 27. April in der Ausstellung zu sehen sein, da sie eigens für die Präsentation in Berlin aus Kiew in die Ukraine gebracht werden und sich die Ankunft der Kunstwerke aufgrund zahlreicher widriger Umstände verzögert hat.
Ruben Gabrieljan, Skizze aus Ende 80er, Tusche und Aquarell, 19×27 cm
Die Ausstellung ermöglicht es uns, auch wenig bekannte Beispiele der Aquarell- und Gouachemalerei des Surrealisten Saro Galentz (1946 – 2017) aus den 70er und 80er Jahren im Kontext auszustellen und die Aufmerksamkeit auf zahlreiche Aquarellskizzen des Armeniers Ruben Gabrieljan (1926 – 2015) aus der Region Artzakh (auch als Berg-Karabach bekannt) zu lenken. Außerdem zeigen wir zwei Werke der Malerin Phiruza Gozeyan (1948 – 2023), die nach Ihrem Tod wiederentdeckt werden.
Phiruza Gozeyan, Dorfszene, Acryl auf Karton, 44×29 cm
In der Gruppenausstellung dürfen aber auch Werke von in Berlin arbeitenden Armeniern nicht fehlen, so zeigen wir Skizzen aus Armenine von Avag Avagyan (*1965) und einige Werke seines Lehrers Slavik (*1955) Chachaturyan. Zwei Porträts von Gagik Kurginian (*1953) sowie einige frühe Gouachen aus Armenien des Projektraumbetreibers Archi Galentz (*1971) runden die Ausstellung ab und laden zum Gespräch über Entwicklungen und Perspektiven der armenischen bildenden Kunst ein.
Die Ausstellung findet parallel zu den Deutsch-Armenischen Kulturtagen in Berlin Karlshorst statt (siehe www.aeae.eu/ankuendigung/694). Im Kulturhaus Karlshorst werden weitere Werke von Hob Ghazaryan und Boris Akopian gezeigt.
Die Ausstellung im InteriorDAsein ist nach den Koloniewochenenden nach Vereinbarung zugänglich, die Finissage findet am 18. Mai 2025 ab 18 Uhr statt.
29.11. - 09.01.2025 Ausstellung zu Ehren des 100. Geburtstages des Regisseurs Sergej Parajanow (Lebensdaten: 9.01.1924 – 20.07.1990)

Sergey Parajanow (oder laut Wikipedia Sergei Iossifowitsch Paradschanow) war einer der bedeutendsten Filmregisseure der Sowjetunion. Gleich drei Nationen: Armenier, Georgier und Ukrainer beanspruchen ihn als ihr Volksgenie. Der am 9. Januar 1924 in Tiflis, Georgien, geborene Filmemacher studierte in Kiew, Ukraine, wo er auch seine ersten Filme drehte. Sein erster Spielfilm von 1965, Schatten vergessener Ahnen, der in Deutschland unter dem Titel Feuerpferde in die Kinos kam, wurde gleich im ersten Jahr seiner Uraufführung auf dem Filmfestival von Thessaloniki mit der Goldenen Medaille ausgezeichnet und erhielt Preise in Frankreich und England. In der Sowjetunion erlangte der Film Kultstatus. Sergej Parajanow wurde nicht nur durch seine Filme bekannt, die international große Beachtung fanden und vermutlich sogar Pier Paolo Pasolini beeinflussten, sondern auch als bildender Künstler und prominenter Häftling sowjetischer Lager. Federico Fellini unterstützte ihn jahrelang und versuchte, die internationale Aufmerksamkeit aufrecht zu halten. Parajanow wurde in Armenien sehr verehrt, sein Film Die Farbe des Granatapfels (1969) gilt bis heute als Ikone. 1988 wurde in der armenischen Hauptstadt Eriwan noch zu Lebzeiten des Filmemachers ein stattliches Museum eröffnet, das seinem Leben und Werk gewidmet ist. Sergej Parajanow starb 1990 in Jerewan. 2018-2019 widmete das Filmmuseum Potsdam dem Filmemacher eine große Ausstellung. InteriorDAsein als Projektraum mit integrierter Werkstatt für Präsentationslösungen unterstützte die Ausstellung mit der Rahmung einer Textilarbeit des Filmemachers und dem Rücktransport des Kunstwerks in das Museum nach Jerewan. Mit dem Direktor des Parajanow-Museums, Zaven Sargsyan, sind wir in engem Kontakt geblieben und freuen uns nun, in der Ausstellung zum 100. Geburtstag Parajanows auch seine Fotodokumentationen zeigen zu können, die er uns in Berlin in der Sammlung übergeben hat.
Zaven Sargsyan und Archi Galentz im Filmmuseum Potsdam, Dezember 2018.
Die Ausstellung, die am Freitag, den 29. November 2024, im InteriorDAsein eröffnet wird, ist bemerkenswert als Initiative armenischer Vereine, die in Deutschland lebende Landsleute einluden, den Geburtstag des bekannten Filmemachers mit Kunstwerken zu feiern. Anahid Babayan von der Armenischen Kulturgemeinde Leipzig e.V. organisierte den Aufruf und vermittelte die erste Ausstellung im Atelier von Eduard Panosian in der Leipziger Innenstadt. Am 30. August waren 25 Künstler in der Ausstellung vertreten. Danach wurde die Ausstellung nach Halle an der Saale eingeladen und von Ararat Kultur Halle-Hoffe Saale e.V. den Kunstinteressierten präsentiert. Nun kommt die Ausstellung nach InteriorDAsein, wo seit 2008 zahlreiche Ausstellungen auch der armenischen bildenden Kunst gewidmet waren. Wir freuen uns besonders, dass wir weitere Künstlerinnen und Künstler für diese Ausstellung gewinnen konnten. Sowohl aus Berlin als auch aus dem Ausland. Zu sehen sind Gemälde, Zeichnungen, Drucke, Collagen und Assemblagen, Fotografien und KI erzeugte Bilder. Die Liste der Künstler ist lang:
Elina Aboyan (Leipzig), Avo Arakelian (Berlin), Maria Arend (Berlin), Sirarpi Asatryan (Berlin), Avag Avagyan (Berlin), Suren Changlyan (Oldenburg), Zorik Davidyan (Chemnitz), Silvina der Meguerditchian (Berlin), Rosanna Eisenmenger-Karapetyan (Berlin), Samvel Gabrielian (Leipzig), Archi Galentz (Berlin), Stepan Gantralyan (Berlin), Sam Grigoryan (Berlin), Mariette Grigoryan (Bremen), Eva Harut (Dresden), Ararat Haydeyan (Saathain), Hasmik Hovsepyan-Haydeyan (Kleinkmehlen), Hratch Kaloustian (Halle Saale), Gagik Kurginian (Berlin), Elina Martirosyan (Berlin), Hakobyan Mkhitar (Siegen), Anahit Mkrtchyan (Oranienburg), Michail Schnittmann (Berlin), Nagash Tarzyan (Hürth), Ani Tiedemann (Oranienburg), Armen Vanetyan (Berlin), VAZO (Vazgen Pahlavuni Tadevosyan)(Die, Frankreich) und andere.
Am Sonntag den 1. Dezember ab 18 Uhr laden wir Sie zum musikalischen Abend mit Roksana Vikaluk, Ukrainische Sängerin, Komponistin und Multiinstrumentalistin. Im Rahmen der Gruppenausstellung zum 100. Jahrestag von Parajanov. Inspiriert vom Meisterwerk Schatten vergessener Ahnen trägt Roksana vocale Improvisationen ukrainischer Volkslieder vor und teilt mit uns einige Geschichten aus dem Leben ihrer Familie im Bezug zum über den großen Meister.
Die Ausstellung in InteriorDAsein bleibt bis 9. Januar 2025 und ist nach den Öffnungszeiten während Kolonie Wochenende nach Vereinbarung zugänglich.
Sehen Sie auch: https://armenier-leipzig.com/ausstellung-von-30-08-14-09-2024-100-geburtstag-sergey-parajanow-vernissage/
Filme von Sergey Parajanow auf Youtube (mit englischen Untertiteln):
25.10. - 23.11.2024 Herbstspaziergang. Niederländische Künstler:innen zu Besuch in Berlin Wedding

Gastausstellung Niederländische Künstler:innen in InteriorDAsein und Toolbox. In Zusammenarbeit mit Kunstruimte 411, Haarlem, Niederlande. Kuratiert von Hans Kuiper und Archi Galentz.
Mit Werken von Marius van Zandwijk (Malerei), Aquil Copier (Malerei), Piet Zwaanswijk (Kollage/Print), Jessica Assmann-Zwaanswijk (Malerei), Sina Khani (Malerei), Ilja Warmerdam (Malerei), MC de Waal (Fotografie), Antonio Rego (digital drawing Drucke), Gerard Veldman (Malerei), Daan van Houten (Zeichnung/Holzschnitt), Rene Bosch (Fotografie/Malerei), Tarik Sadouma (AI-Print) und Hans Kuiper (Zeichnung/Malerei).
Im Dialog mit Berliner Künstlern:nnen : Gisa Hausmann, Jelisaweta Klutschewskaja, Edwin Dickman, Klaus Jürgeit, Tamara Ivanova, Marina Koldobskaja, Jovan Balov, Thomas J.Richter, Cristina Artola, Svenja Schüffler, Markus Schaller, Gagik Kurginian, Julia Katan, Julia Kissina, Patrick Huber und andere.
40×50 cm. Oil on canvas. 2024.
Eröffnung am Freitag, den 25. Oktober ab 19 Uhr in InteriorDAsein, betreut von Archi Galentz und gleichzeitig in ToolBox, betreut von Hans Kuiper
Öffnungszeiten nach der Kolonie Wochenende nach vorheriger Vereinbarung.
Finissage am 24. November von 16 bis 19 Uhr in ToolBox und von 19 bis 22 Uhr in InteriorDAsein.
28.03. - 18.05.2025 Mythen-Bilder, zur Aktualität eines Refugiums

Mythen haben Konjunktur in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche. Die Betrachter:inn braucht Bildung und Vorwissen, um einen Zugang zu den Bildwelten zu finden. Die Künstler:innen müssen die Mythen immer wieder neu interpretieren und strukturieren. Beides geht nicht schnell. Es gibt keinen Kanon und das kreative Spiel mit Assoziationen, Parallelen zwischen der Antike und unserer heutigen Welt und Bezüge zu aktuellen Ereignissen machen die Mythen als Sujet interessant. Im Zeitalter der Schwarz-Weiß-Malerei, der versuchten Cancel Culture und der Qualitätsbeurteilung nach Minderheitenzugehörigkeit bieten Mythenbildungen einen gewissen Ausweg aus der Misere des Daseins, helfen die Zeiten der Unsicherheit zu überbrücken und tragen Botschaften für heutige und zukünftige Kunstinteressierte.
Gezeigt werden Werke von Tigran Tokmajyan (1923 – 2004), Edwin Dickman (1929-2023), Peter Hahlbrock (1934-2015), Gisela Breitling (1939-2018), Gisa Hausmann (1942-2015), Aude de Keross (*1947), Thomas J.Richter (*1955), Philipp Mager (*1966), Archi Galentz (*1971), Julia Katan (*1997) und anderen Künstler:innen der Gegenwart.
Die präsentierten Werke sind zwischen 1958 und 2025 entstanden: Skizzen, Radierungen, Lithografien, Aquarelle, Ölbilder KI-generierte Ausdrucke.
Die Ausstellung im InteriorDAsein nimmt Bezug auf die Doppelausstellung …durch mythische Zonen mit Werken von Edwin Dickman (in Dezember 2023 mit 94 Jahren verstorben) und Archi Galentz. Diese Ausstellung wurde vom 14.02. bis 14.03.2025 in der Produzentengalerie SpiritTransfer in Moers bei Duisburg gezeigt, die Ausstellung in InteriorDAsein erweitert die in Moers gezeigte Auswahl mit weiteren Beispielen.