Kontakt

Igor Zaidel
Soldiner Str. 102
13359 Berlin
+49179 36 15 614
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Über uns

Den Projektraum BAS CS gibt es schon lange. Avdey Ter Oganyan, Andrey Brody und andere arbeiteten zu unterschiedlichen Zeiten in diesem Raum. Unter diesem Namen, BAS CS und unter der Leitung von Igor Zaidel besteht die BAS CS seit 3 Jahren. Die Architektur des Raumes, die politische und kulturelle Situation während der Pandemie und die persönliche Geschichte, alles zusammen ergibt ein Ausstellungskonzept unter dem Motto VERSUS.


Die ausgestellten Werke müssen sich formal und inhaltlich widersprechen. Igor Zaidel sieht seine Mission darin, gegensätzlichen künstlerischen Meinungen Raum zu geben, um die Kultur des Dialogs, der Toleranz und der Demokratie zu verbessern. Igor Zaidel selbst ist Künstler, Kurator, Leiter von Kulturprojekten. Das Hauptthema seiner Arbeit sind die Sprachen der Menschen und deren visuelle Interpretation. Er arbeitet in verschiedenen künstlerischen Techniken. Geboren in Moskau er lebt seit 1991 in Berlin.

vergangene Veranstaltungen

26.04. - 17.05.2024 Art and Science. Encounter

Art and Science. Encounter. By Prof. Dr. Anatoliy Kharkhurin
26.04.2024 ab 19:00 Uhr Eröffnung
um 20:00 Art Performance Experiment „Die Begegnung im Alltag“ (feat. Dr. Agniya Pasechnik)
03.05.2024 19:00 Uhr Vortrag „Paradox des kreativen Denkens“

Ein Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft.
Wir verschmelzen die formale Sprache der Wissenschaft und die metaphorische Sprache der Kunst zu einer kohärenten Methode des kreativen Ausdrucks.
Anatoliy Kharkhurin, Ph.D. ist eine Mischung aus Künstler, Dichter und Wissenschaftler. Als Professor für Psychologie befasst er sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit mit dem Zusammenspiel von Kreativität und Mehrsprachigkeit. Seine Forschungsergebnisse wurden in Monographien, Sammelbänden, wissenschaftlichen Zeitschriften und Enzyklopädien veröffentlicht. Doch sein Einfluss geht über die akademische Welt hinaus: Er hat das innovative Bildungsprogramm Plurilingual Intercultural Creative Keys (PICK) entwickelt, das mehrsprachige, interkulturelle und kreative Kompetenzen fördern soll. Anatoliys lebendige literarische Präsenz zeigt sich in seiner Initiierung des GOROD-Literaturprojekts in New York City und seinen umfangreichen Gedichtveröffentlichungen in Russland, Europa und den USA. Seine poetischen Bemühungen haben sich nach seinem Gedichtband „BCE“ weiterentwickelt und verbinden kognitive Psychologie mit poetischem Text und verschiedenen Kunstmedien. Derzeit sind seine experimentellen Arbeiten zwischen bildender Kunst und Poesie angesiedelt und werden in Ausstellungen in Berlin, Wien, Dubai und Moskau gezeigt.

Agniya Pasechnik ist eine Psychotherapeutin, die für ihre innovative Integration der Hypnotherapie in die klinische Praxis bekannt ist. Mit einem tiefen Interesse am psychologischen Phänomen der Begegnung erforscht sie die Anwendungen dieses Konzepts im Alltag und bezieht empirische Forschung effektiv in ihren therapeutischen Ansatz ein. Dr. Pasechnik ist außerdem Mitautor des PICK-Bildungsprogramms.

BAS CS-Galerie
Soldinerstr. 103, Berlin

24.11. - 26.11.2023 Weihnachsmythologie und Kommerz – Collage Battle

Der Advent naht, der Weihnachtsmann ist auf dem Weg, sein Stellvertreter aus Schokolade schon jetzt zu verspeisen.

Am Freitag, dem 24.11.23 und Sonntag, den 26.11.23 jeweils von 18:00 bis 22:00 zeigen Sebastian Herrling und Dima Dobrovolskij Collagen, die sich künstlerisch mit dem Thema Weihnachten, dessen spirituellem Ursprung und seiner Kommerzialisierung in der heutigen Zeit auseinandersetzen.

Obwohl sich die meisten von uns nach Ruhe, Besinnlichkeit und Liebe sehnen, artet es häufig in Hektik und Stress aus. Dabei erfasst der “Konsumterror” inzwischen weite Teilen der Welt. Ein Grund mehr für das Duo Euch zur Reflexion über dieses Thema anzuregen.

Live Battle nur am Freitag, den 24.11.23 um 20:00

Die Ausstellung findet in dem Projektraum @bascsgallery im Wedding, Soldinerstraße 103, 13359 Berlin statt, unterstützt von NO VIRGIN WALLS. Während des “Kolonie Wedding Wochenendes” laufen parallel viele andere Ausstellungen. Weitere Informationen findest Du auf der Projektseite oder @koloniewedding

23.02. - 22.03.2024 Natural Intelligence vs. Artificial Intelligence

23.02 -2024 bis 22.03.2024

NI versus AI

Die Bas CS Gallery (im Rahmen der Kolonie Wedding e.V.) lädt alle zur Gruppen-Ausstellung Natural Intelligence vs. Artificial Intelligence, NI versus AI ein.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am 23. Februar um 18:00 Uhr statt.
Die Ausstellung dauert bis zum 22. März.
Während der Ausstellung finden verschiedene Meisterkurse, Vorträge und Workshops statt. Suchen Sie nach Informationen auf Insta, Facebook usw.
Öffnungszeiten der Galerie, Samstag, Sonntag, von 14 bis 20 Uhr.

25.10. - 29.10.2024 Denis Oding. Zeitgeist. Malerei.

25.10.2024 bis 29.10.2024
Denis Oding. Zeitgeist
Ausstellungseröffnung 25.10.2024, 18:00.
BAS CS Galerie 
Soldinerstraße 103, Berlin

Denis Oding ist ein in St. Petersburg und Berlin lebender Künstler, der auch als Schöpfer großflächiger Lichtmedieninstallationen und massiver Rave-Events bekannt ist. Vielleicht ließen der Klang des Nachnamens Oding und seine deutschen Wurzeln seine Faszination für die germanisch-skandinavische Mythologie schon irgendwie erahnen. Er begann, Quellen zu studieren und Nachrichten zu seinem Lieblingsthema zu verfolgen - von wissenschaftlichen Büchern und Magazinen bis hin zu der die Welt erobernden Industrie der Wikingerserien, Fantasy-Blockbuster und Computerspiele.

Heute kann Denis Oding als der letzte Meister angesehen werden, der die germanisch-skandinavische Mythologie in der russischen Kunst des einundzwanzigsten Jahrhunderts aktualisiert. Das Talent von Oding wurde in der Ära der Kulturrevolution an der Wende der 1980er und 1990er Jahre geformt. Die Künstler dieser Generation zeichnen sich durch die Abwesenheit von Dogmen und die dynamische Entwicklung von Formen und Mitteln der Kreativität aus. Denis begann seine Kunstkarriere in dem berühmten besetzten Haus in der Swetschnoj Gasse 1, wo er und seine Freunde fluoreszierende Gemälde im leuchtenden „Acid“-Stil schufen und Räume gestalteten, in denen das ehemals unsichtbare soziale Leben aufflammte.

Im Jahr 2010 „infiziert“ sich Oding mit Mythologie und Sagen, reist durch Norwegen und arbeitet am „Midgard“-Zyklus („Mittelerde“ - in alten Legenden eine von Menschen bewohnte Welt). Es sind meditative Landschaften mit majestätischen Fjorden in Pastelltönen.

Künstlern werden oft visionäre Fähigkeiten zugeschrieben, und in der Tat beginnt Oding in den Jahren 2020-2022, als würde er den Ausbruch des Krieges im Zentrum Europas vorwegnehmen, plötzlich mit der Arbeit an einem neuen Zyklus, der dem Reich des Feuers - Muspelheim - gewidmet ist. Die Edda beschreibt den Ursprung des Lebens wie folgt: „Am Anfang gab es nichts als den schwarzen Abgrund Ginnungagap, an dessen beiden Seiten Reiche lagen: Nebel - Niflheim (die Personifizierung von Kälte und Dunkelheit) und Feuer - Muspelheim. Muspelheim wurde von einem feurigen Riesen, Surtr, bewacht, der ein flammendes Schwert in den Händen hielt. (...) Am Tag von Ragnarök werden seine Horden „wie ein Südwind“ nach Norden ziehen, um gegen die Æsir-Götter zu kämpfen. In der letzten Schlacht wird Surtr Freyr töten, sein Schwert wird den Weltenbaum Yggdrasil fällen, und dies wird der Beginn des Todes der ganzen Welt sein“.

Die ruhige, kontemplative Stimmung von Odings Gemälden wird nun durch eine beängstigende Dynamik, Kontraste und helles Farbflimmern ersetzt. Der Künstler hat mehrere Dutzend verschiedene Arbeiten auf Papier und Leinwand in Ölpastelltechnik geschaffen. Eines der vier Hauptelemente der Welt wird vom Künstler in verschiedenen Hypostasen dargestellt: die feurige Gehenna, der Familienherd, der Feuergeist Salamandra und so weiter. Die Stilistik des Meisters ist ebenso vielfältig: vom Fotorealismus über Schablonierungen unter einem Runenornament bis hin zu Graffiti und Bildern, die dem Genre der Fantasie nahe stehen.

In dieser Ausstellung präsentiert Denis sieben Werke, die Feuer darstellen und stilistisch sowohl als hyperrealistisch als auch als halbabstrakt bezeichnet werden können. In diesen Gemälden spürt der anspruchsvolle Betrachter formale Anzeichen dessen, was der Begründer der „formalen Methode“ der Kunstwissenschaft - der große Kunsthistoriker Heinrich Wölflin - als „deutschen“ und allgemein „nördlichen“ „Formsinn“ bezeichnet. In dem Buch „Italien und der deutsche Formsinn“ (1931) schreibt Wölflin: „In der deutschen Kunst wird der Schwerpunkt auf die allgemeine Bewegung der Formen gelegt, eine Bewegung, die (...) ganz wesentlich vom Spiel des Lichtes und des Schattens abhängt. Diese allgemeine Bewegung der Formen zeigt sich im Norden in allem: in der Zeichnung von Händen und Füßen, in der Zeichnung von Holz und Busch, in der Zeichnung von Wellen auf der Wasseroberfläche und atmosphärischen Erscheinungen am Himmel. (...) Man sieht nicht die einzelne Form eines Zehs neben dem anderen, sondern ein bewegtes Gewirr von Formen, und bei aller Präzision der Übertragung ist die Blattpflanze des Deutschen immer an der eigentümlichen Empfindung des Lebens im Gewirr der Blätter zu erkennen. (...) Die Deutschen entdecken auch früh eine Neigung, sich in den gemeinsamen Strom zu ziehen“.

Es gibt eine Erzählung von Oding selbst darüber, wie das ursprüngliche Thema des Feuers in seinem Werk entstand: „Ich arbeitete in der Werkstatt von Mischa Barkhin (einem berühmten Architekten - A.K.) in Moskau. Einmal kaufte ich eine Luxusausgabe der „Jüngeren Edda“ und begann, sie mit Vergnügen zu lesen. Nie zuvor hatte ich Surtr Aufmerksamkeit geschenkt. Er stand irgendwie immer im Schatten von Ymir, Odin, Thor, Loki und sogar den Kühen von Auðumbla. Dabei ist Surtr im Grunde ein erstgeborener Gott, und auch er vernichtet am Ende alles und jeden. „Das ist es, echte Macht“, dachte ich. Und eine Woche später brannte die Werkstatt ab“.

Überraschenderweise ist Oding nicht der erste St. Petersburger Künstler, der das archetypische Feuer entfacht hat: „Das Moskauer Feuer brüllte und brannte...“. In den 1990er Jahren kursierten in der Hauptstadt Gerüchte über einen verwegenen Brandstifter, den Künstler-Schauspieler Vladislav Mamyshev-Monroe. Seine einzigartige Leistung in diesem Genre war die Verbrennung der Wohnung des russischen Oligarchen der 90er Jahre, Boris Berezovsky. Ich wiederhole: Künstler mit ihrer einfältigen prophetischen Gabe sind gefährlich.

Andrej Chlobystin

Die musikalische Gestaltung der Ausstellung übernimmt der in Leipzig lebende Soundproduzent Evgeny „ClerWolf“ Shapovalov. Speziell für dieses Projekt hat ClerWolf eine Reihe von urbanen Remixen mittelalterlicher skandinavischer Gesänge vorbereitet.