rosalux
Kontakt
Tiny Domingos
Wriezener Str.12
13359 Berlin
0171.8359147
Über uns
Kunst kennt keine Grenzen: Das ROSALUX präsentiert regelmäßig Arbeiten von deutschen und/oder in Berlin ansässigen Künstlern in Kombination mit internationalen Positionen.
ROSALUX glaubt an:
- den inter- und transdisziplinären Dialog
- das transformative Potenzial von Kunst und (Post-)Humanismus
- den von Künstlern geleiteten Ansatz in der zeitgenössischen Kunst und den Künstler:in/Kurator:in als inspirierende, emanzipatorische Kraft
- künstlerische Diplomatie zur Förderung von Solidarität, internationaler Verbreitung, Zusammenarbeit und Begegnung.
ROSALUX setzt sich für die Stärkung der künstlerischen Basis ein und fördert selbstbestimmte künstlerische Arbeitsweisen und Projektideen, Vernetzung und Kooperation mit anderen künstlerischen Initiativen und unabhängigen Projekträumen auf lokaler und internationaler Ebene.
Aktives Mitglied im Berliner Netzwerk unabhängiger Projekträume: Netzwerk unabhängiger Projekträume und -initiativen Berlin und bei Kolonie Wedding e.V.
vergangene Veranstaltungen
30.06. - 02.07.2023 INFRA-TOUCHING
Art Exhibition by António Lago and Live audiovisual performance by Pratyay Raha and Tiny Domingos
Eröffnung mit LIVE PERFORMANCE
26.05. - 23.09.2023 Tales from the DxCOLONIZER
27.05 – 23.09Antoine Lortie hinterfragt die Rolle und Zukunft des Künstlers in einer Gesellschaft der virtuellen Interaktionen, der Unterhaltung und der Überwachung, der Privatisierung des Imaginären, der Macht von Algorithmen und der Polarisierungen.
In einem Kontext, in dem das zeitgenössische Kunstschaffen größtenteils von öffentlicher Förderung abhängt, untersucht er die Fallstricke der ideologischen und normativen Vorschriften, die den Ausschreibungen von Wettbewerben zugrunde liegen, für die Entfaltung und die Verbreitung neuer Praktiken und unterstreicht die Notwendigkeit für jede neue Generation von Kunstschaffenden, ihre eigenen Codes zu erfinden und neue Verträge zu fordern.
Für seine erste Einzelausstellung in Europa lässt sich dieser postdigitale Künstler ganz selbstverständlich von seinen neuen Musen Basiops, Princess Institutiona und Princess Politica sowie von seinem eigenen Avatar Agrophobe begleiten. Die Ausstellung bietet Gelegenheit zu beobachten, wie er die treibende Kraft der grundsätzlichsten Diktate innerhalb der öffentlichen Finanzierungsnetze umleitet, Dekolonialismus, soziale Gerechtigkeit, Klimaverantwortung (u.a.), um eine Maschinerie in Gang zu setzen, die aus der Aneignung von Raumschiffen und Figuren, die direkt aus japanischen Anime zu stammen scheinen, aus 3D „objets trouvés“, recycelten Environments aus Videospielen und virtuellen Realitäten besteht. Ein digitales Potpourri, genährt von einem alchemistischen Humus aus Ablehnungsschreiben und konkreten Beispielen von Zensur, dass sich auch in der Malerei und der Bildhauerei wiederfinden lässt. Zwei Gattungen, mit deren Codes er ebenso geschickt und bevorzugt spielt wie mit Maus und Tastatur und die der Künstler nutzt, um einen hybriden und transmateriellen kollektiven Alltag darzustellen, der durch die zunehmende Durchdringung von virtuellen und physischen Welten gekennzeichnet ist.
Ein origineller Ansatz und ein mitreißender Vorschlag, der von philosophischen Überlegungen zur Kybernetik und zum Posthumanismus sowie von einem starken Wunsch nach regem Austausch getragen wird, der in einer Reihe von Diagrammen zum Ausdruck kommt, die Wege in Richtung Freiheit, Leichtigkeit und Futurität aufzeigen. Tiny Domingos
Mit Tales from the DxCOLONIZER knüpft ROSALUX an seine ursprüngliche Bestimmung als Plattform für die Reflexion zeitgenössischen Schaffens an. Das Format der Ausstellung wird evolutiv sein. Online- und Offline-Aktivitäten werden im Laufe der Ausstellung entwickelt. Bitte besuchen Sie unsere Website und unsere sozialen Netzwerke, um diese zu verfolgen.
Geboren 1989, Québec. Antoine Lortie erhielt seinen Bachelor of Fine Arts an der Laval University im Jahr 2013 und seinen Master of Fine Arts (MFA) mit Auszeichnung an der Royal Academy of Fine Arts in Brüssel im Jahr 2016. Er lebt und arbeitet derzeit in Québec City. Seine Arbeiten sind Teil der Sammlung des Musée national des beaux-arts du Québec und sind in mehreren Privatsammlungen in Frankreich, England, Belgien und Kanada vertreten.
Mit freundlicher Unterstützung der Vertretung der Regierung von Québec in Berlin
28.04.2023 WERKZEUGE UND MYTHEN / TOOLS AND MYTHS, Lecture-performance by PAUL WIERSBINSKI
1 TagROSALUX, Berliner Kunstraum präsentiert :
PAUL WIERSBINSKI
Werkzeuge und Mythen
Lecture-Performance über verschiedene Projekte zum Thema KI:
- „A portrait of the AI as a young Cyber Oracle“ – Interactive Installation und Oper 2019
Die Arbeit zielt darauf ab, die Erschaffung einer künstlichen Intelligenz und ihre Funktionsweise einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei geht es um die Reproduktion von Vorurteilen in Programmierungen, den Verlust der Kontrolle in einer von Maschinen überwachten Welt und die Utopie, ein allwissendes Big-Data-Orakel zu befragen. Das Publikum kreiert mittels des Programms Texte und Musik, auf welche eine Opernsängerin improvisiert.
- „Heimatmaschine“ Interactive Installation 2020
Das emotional aufgeladene Konzept der „Heimat“ wird mit vermeintlich rein rationaler Technologie konfrontiert. In aktuellen deutschen Parteiprogrammen, Literatur und wissenschaftlichen Texten wird eine künstliche Intelligenz geschult, um unsere kulturellen Daten zu den Themen Heimat und Zugehörigkeit zu interpretieren und uns zu sagen, was diese Begriffe in einer ungewissen Zukunft tatsächlich bedeuten könnten.
- „Remote Rules and Rituals“ Performance 2021
Wie können die Rituale des Theaters genutzt werden können um die Ritualhaftigkeit spiritueller Maschinen darzustellen und Vorhersagen über eine ungewisse Zukunft zu treffen? Das Publikum wurde eingeladen, aktiv teilzunehmen, das Zuhause zu erkunden und Alltagsgegenstände mit neuen Bedeutungen aufzuladen ohne die eigenen vier Wände zu verlassen.
- „Dichotomy“ Installation 2021
Die Installation visualisiert die Zusammenhänge von Mustererkennung und Begriffen, welche sich mit Hoffnungen und Ängsten in Assoziation mit künstlicher Intelligenz beschäftigen.
Paul Wiersbinski. Geboren in Halle (Saale). Studierte an der HfbK Städelschule (Frankfurt am Main). Seine Projekte bewegen sich im Spannungsfeld von Kunst, Wissenschaft und Technik, nehmen Bezug auf Diskurse über künstliche Intelligenz, Entomologie oder Kybernetik, beziehen sich auf die Geschichte der Performance- und Videokunst und gehen dabei spielerisch und improvisiert vor. Paul Wiersbinski baut häufig technische Prototypen, die von der Öffentlichkeit ausprobiert werden und verschiedene Phasen der kontinuierlichen Entwicklung durchlaufen.
Ausstellungen: „RECORD > AGAIN!“, ZKM Karlsruhe (2009), „The indifference of Wisdom“, NURTUREart New York City (2013), „Risk Society“, MOCA Taipei (2013), „Showcase“, SPACE London (2018), „Offline Browser“, Hong-Gah Museum Taiwan (2018-2019), „Datami“, BOZAR Bruessels (2019-2020) / Festivals & Screenings: SALT Beyoğlu Istanbul (2012), Luminato Festival Toronto (2014), European Media Arts Festival, Osnabrück (2010, 2014, 2015, 2017), „IN/OUT“ Festival der National Gallery Amman (2019) und erhielt diverse Preise und Förderungen, u.a. vom Hauptstadtkulturfonds Berlin.
Bildnachweis: Dichotomy, 2021, Credit: ACC Galerie Weimar / Claus
31.05. - 15.06.2024 ASSASSINS – NINA E. SCHÖNEFELD
1.-15.06.2024Die Ausstellung „ASSASSINS“ von Nina E. Schönefeld zeigt ausgewählte Kurzfilme aus den Jahren 2018-2021, die sich mit politischen Aktivisten beschäftigen, die sich für politischen Wandel, Meinungsfreiheit und den Erhalt der Natur einsetzen. Die ausgewählten Videos haben einen Bezug zu aktuellen politischen und ökologischen Weltthemen.
Was alle Aktivisten in Schönefelds Videos eint, ist der extreme Wille, sich der allgegenwärtigen politischen Lähmung entgegenzustellen. Schönefelds „ASSASSINS“ gehen auf die Straße und schrecken, wenn nötig, auch vor Militanz nicht zurück.
Die Ausstellung umfasst die Videoarbeiten SNOW FOX (2018), ART IS MY REVENGE (2019), N.O.R.O.C.2.3. (2020) und C.O.N.T.A.M.I.N.A.T.I.O.N. (2021).
Nina E. Schönefeld wurde in Berlin geboren. Sie studierte an der Universität der Künste Berlin und am Royal College of Art in London. Ihre Arbeiten wurden u.a. in der Berlinischen Galerie, im Heidelberger Kunstverein, im Haus am Lützowplatz und in internationalen Institutionen wie dem Goethe-Institut Peking und dem Aram Art Museum Korea gezeigt. Neben ASSASSINS wird sie in diesem Jahr zwei weitere Einzelausstellungen präsentieren: RIDE OR DIE im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst in Berlin und NO FUTURE HOPE im Lothringer 13 (München) in Kooperation mit den Münchner Kammerspielen. Nina E. Schönefeld lebt und arbeitet in Berlin.
Geöffnet Samstags 15-18 Uhr
Geführte Tour am Donnerstag, 13.06.24 um 10 Uhr
26.06. - 13.07.2024 SCIENCE FICTION IS THE BEST FRICTION
28.06-13.07.2024Science Fiction is the Best Friction bei ROSALUX ist eine kollektive Ausstellung von Künstler:innen der Galerie Durden and Ray aus Los Angeles, Nixxxon aus Mexico City und Künstler:innen aus Berlin. Diese experimentelle Ausstellung zeigt Bilder und Szenarien von unvorhersehbaren Erfindungen und Kunstwerken als gestischen Versuch, sich mit der Entwicklung positiver zukünftiger Möglichkeiten auseinanderzusetzen und diese zu beeinflussen; hin zu nicht vollständig verstandenen Ergebnissen.
Science Fiction is the Best Friction kann eine amouröse Reibung zwischen den Künstler:innen, Objekten und Ideen für die Erfahrung dieses Ereignisses sein.
Teil der B-LA-M Kunstaustausch, der vom 27. Juni bis 14. Juli 2024 in Berlin stattfindet.
31.08. - 21.09.2024 QUARTZ – Einzelausstellung von Valérie Potvin
30.08.2024-21.09.2024Valérie Potvins Ausstellung QUARTZ bei ROSALUX untersucht die Metapher des „weiblichen Körpers als Schlachtfeld“ im Zusammenhang mit Feminizid und dem Kampf für Frauenrechte und betont, dass weibliche Körper oft im Zentrum sozialer, politischer und wirtschaftlicher Konflikte stehen. Die Künstlerin präsentiert dem Berliner Publikum ein neuartiges ökofeministisches Werk, das die Zerstörung der Natur mit der Zerstörung von Frauen verbindet, indem es eine visuelle Verbindung zwischen dem weiblichen Körper und der Mineralienwelt herstellt.
Der Körper erscheint wie ein Geist, entweder in grünes kristallines Harz eingekapselt oder farblos; erstarrt, mit Schlangen geschmückt oder in einer Haltung, die eine heilige oder rituelle Dimension suggeriert. Das Werk lässt den Besucher in eine seltsame fiktive Welt eintauchen, eine Welt, in der diese weiblichen Körper und die Natur angesichts der Zerstörung ihre Macht wiederzuerlangen scheinen. Das Werk bietet einen offenen Raum, der zum Nachdenken anregt, und hinterfragt die inhärenten Widersprüche unserer Welt, die zwischen Licht und Dunkelheit schwankt und die Komplexität des menschlichen Daseins offenbart.
Valérie Potvin lebt und arbeitet zwischen Kanada und Deutschland. Sie hat einen interdisziplinären Master-Abschluss in Kunst sowie einen Bachelor-Abschluss in Bildender Kunst von der Laval University in Kanada. Ihre Forschung wurde von zahlreichen Institutionen unterstützt und mit Preisen in Quebec und Kanada ausgezeichnet. Ihre Werke wurden unter anderem im National Museum of Fine Arts of Quebec, Kanada, im SESC Pinheiros in São Paulo, Brasilien, und im Cameron Art Museum in Wilmington, North Carolina, USA, ausgestellt.
Ihre multidisziplinäre Praxis umfasst skulpturale Installationen, Kunst im öffentlichen Raum und Video. Sie schafft großformatige, immersive Werke, die die Wahrnehmung der Betrachter herausfordern und sich mit sozialen, ökologischen, politischen und feministischen Themen auseinandersetzen. Ihre Kunst setzt sich mit Themen wie Identität, Körper, Macht, Sexualität und Tod auseinander, provoziert Fragen und betont ethische und dringende Themen.
Mit der Unterstützung durch die Vertretung der Regierung von Québec in Deutschland
26.01. - 11.02.2024 AN‘ IT HARM NONE, DO WHAT THOU WILT, Okta Collective & Friends
27.01. - 11.02.2024
Sa - So 14 bis 18 UhrAn' it harm none, do what thou wilt
Okta Collective & Friends
Dovile Aleksaite, Lucy Kerr, Alisi Telengut (Okta Collective), Tobi Keck, Cammack Lindsey
Die kuratierte Ausstellung des Okta Collective, die bei Rosalux im Rahmen von “Vorspiel transmediale” stattfindet, erforscht Ideen der Hexerei als konzeptuellen Rahmen für Heilung und Transformation in unserer turbulenten Zeit. Das Programm beinhaltet Videoarbeiten, Skulpturen, Textilarbeiten sowie eine Live-Performance. Die Werke teilen ein kollektives Gefühl der Sehnsucht. Sehnsucht nach Heilung, Transformation, nach Magie und Wiedergeburt und nach Solidarität. Der altenglische Titel ‚An‘ it harm none, do what thou wilt‘ bedeutet, dass man dem nachgehen soll, nachdem man sich sehnt, solange es einem selbst oder anderen nicht schadet.
Der Textildruck von Dovile Aleksaite zeigt die Schafgarbe (Achillea Millefolium). Sie ist eine der ältesten Heilpflanzen, die in der Heilung und Magie eingesetzt wurden. Früher als “Kraut der Hexe” bezeichnet, besitzt die Schafgarbe starke Energie- und Heilkräfte und symbolisiert Mut und energetische Heilung.
Die extremen Close-Up-Porträts „Sensible Ecstasy“ von Lucy Kerr ähneln Ekstasen weiblicher Heiliger und drücken das Verlangen aus, über die Grenzen des Körpers hinaus zu gehen und den Himmel zu berühren, mobilisiert durch Achterbahn-Apparaturen, die dieses Verlangen noch eindringlicher verdeutlichen.
In Alisi Telenguts Animation ‚Tears of Inge‘, in der Töne und Musik ein schmerzgeplagtes Kamel und sein neugeborenes Baby versöhnen, wird Sound verwendet, um Verbindungen in einer Gemeinschaft zu schaffen, die über menschliche Grenzen hinausgehen.
Tobis Kecks Installation konserviert handgeschnitztes Gemüse in Alkohol, um dessen lebendige natürlichen Farben und Pigmente zu erhalten und evoziert damit mittelalterliche alchemistische Praktiken.
Am Eröffnungsabend inszeniert Cammack Lindsey in einer Live-Performance ein beklemmendes Konzert in einer Mischung aus Folklore und Arbeiterliedern. Lindsey nutzt dazu selbstgemachte Instrumente und materialisiert durch eine granulare Synthese Magie, um in dieser einzigartigen Banjo-Ballade Geister auferstehen zu lassen.
Bios
Cammack Lindsey komponiert politische holobiotische Musicals, die wissenschaftliche und historische Relikte des Versagens des extraktiven Kapitalismus untersuchen, um Geschichten des kollektiven Widerstands zu verkörpern. Durch Märchen, Klangkunst, Performance und Installationen entstehen die Werke aus der Zusammenarbeit mit Cyanobakterien, DIY-BioArt/Hacking-Techniken, der Stimme, Lärm und der Materialisierung von Farben, Magie und Geistern.
Dovilė Aleksaitė ist eine litauische bildende Künstlerin, die mit Video, Sound und Performance arbeitet. Ihre Praxis beschäftigt sich mit Fragen der anthropozentrischen Weltanschauung, Vorstellungen von Emotionen und Natur, menschlichem vs. nicht-menschlichem Bewusstsein. Ihre Arbeiten wurden in Gruppenausstellungen unter anderem in der AdK Berlin, im HKW Berlin und im Deutschen Haus New York gezeigt.
Alisi Telengut ist eine kanadische Künstlerin mongolischer Herkunft, die zwischen Berlin, Deutschland, und Tiohtià:ke/Montréal, Kanada, lebt. Sie ist eine preisgekrönte Animationsfilmmacherin. Telenguts Werke wurden international aufgeführt und ausgestellt, unter anderem im Academy Museum of Motion Pictures, auf dem Sundance Film Festival, TIFF, der Biennale VIDEONALE im Kunstmuseum Bonn, der OSTRALE Biennale, dem Anthology Film Archives, dem Image Forum Japan und anderen Veranstaltungsorten.
Lucy Kerr (* 1990 in Houston, Texas) ist Filmemacherin, Künstlerin, Choreografin und Pädagogin. Kerrs Projekte wurden auf dem Locarno Film Festival, dem International Film Festival Rotterdam, dem FIDMarseille, dem San Sebastian International Film Festival, dem Reykjavik International Film Festival, dem San Francisco Museum of Modern Art, REDCAT, Anthology Film Archives, der Francois Ghebaly Gallery, der McEvoy Foundation for the Arts und anderen Veranstaltungen präsentiert.
Tobi Keck (*1987) ist bildender Künstler und lebt in Berlin. Seine Arbeiten sind meist installativ und skulptural und aus unterschiedlichsten Materialien. Wobei rohe und konservierte Gemüseteile wie etwa geschnitzte Rüben, Gipsreplikate in hohen Stückzahlen oder Fratzen-Motive immer wieder auftauchen.
11.11. - 09.12.2023 SONG CIRCLE
Fragmentarisch und absichtlich rätselhaft in seiner Form, bietet Song Circle eine Sammlung von Vignetten, von Tableaus, in denen die Suche nach Bedeutung mit der Unmittelbarkeit der Gefühle konkurriert. Eine subtile Melancholie taucht auf, die mit der Einsamkeit und dem allgegenwärtigen Gefühl zu tun hat, das mit der unaufhörlichen Suche nach dem Anderen einhergeht, die uns unweigerlich zu unseren eigenen Gefühlen der Verwirrung zurückführen wird.
Diese Emotionen, die manchmal in Crescendos münden, manchmal völlig zurückgehalten werden, bieten eine traumartige Erzählung, die zwischen dem Realen und dem Imaginären, zwischen einer mentalen Projektion und dem projizierten Bild hin- und herpendelt. Manchmal wird die Vergangenheit in die Gegenwart konjugiert oder auf die unergründliche Zeit, die Zukunft, eingestimmt. Die besuchten Orte erscheinen fremd und doch vertraut, die Lebenden unerreichbar, in sich gekehrt oder in Gesten versunken, die ihre Anwesenheit in der Welt bezeugen.
Song Circle ist ein visueller Choral, der von synaptischen Klängen durchzogen ist. Die Partitur ist ein Protagonist, der sowohl von den Instrumenten als auch von den Musikern verkörpert wird. Akribisch dekonstruiert, um die Umgebungsgeräusche zu unterwandern und sogar zu dominieren, bringt die Musik Reibung zwischen den Räumen und Zeiten, die sich gegenseitig ignorieren, ermöglicht heimliche Begegnungen und bringt Menschen zusammen, die keinen anderen Zweck verfolgen als den, dass die Zeit im Takt des Metronoms vergeht.
Song Circle geht überall hin, nur nicht in einer geraden Linie. Seine Windungen, wie Kreise im Wasser, hallen nach, ohne sich je zu berühren, hören, um besser zu sehen, und schauen, ohne zu hören, alles in einer Endlosschleife. Aus solchen Ellipsen entsteht ein Werk von tiefster Menschlichkeit, von dem niemand so recht etwas behalten wird. Alleine, gemeinsam. – F.C.
Die Québecer Künstlerin Anne-Renée Hotte hat nach einem Bachelor-Abschluss in Fotografie an der Concordia University (2010) einen Master-Abschluss in Visual and Media Arts an der Université du Québec à Montréal (2016) erworben. Ihre Arbeiten wurden u.a. im Musée d’art contemporain des Laurentides (St-Jérôme), im Musée des beaux arts de Sherbrooke, in der Galerie Artem (Frankreich), in der Galerie de l’UQÀM (Montréal), bei Volta New York ausgestellt. Preisträgerin des PRIM-Dazibao residency, das zur Realisierung von Song Circle führte. Ihre Arbeiten sind in mehreren öffentlichen und privaten Sammlungen zu finden.
Mit der Unterstützung durch die Vertretung der Regierung von Québec in Deutschland
30.06. - 02.07.2023 INFRA-TOUCHING
Art Exhibition by António Lago and Live audiovisual performance by Pratyay Raha and Tiny Domingos
Eröffnung mit LIVE PERFORMANCE
26.05. - 23.09.2023 Tales from the DxCOLONIZER
Antoine Lortie hinterfragt die Rolle und Zukunft des Künstlers in einer Gesellschaft der virtuellen Interaktionen, der Unterhaltung und der Überwachung, der Privatisierung des Imaginären, der Macht von Algorithmen und der Polarisierungen.
In einem Kontext, in dem das zeitgenössische Kunstschaffen größtenteils von öffentlicher Förderung abhängt, untersucht er die Fallstricke der ideologischen und normativen Vorschriften, die den Ausschreibungen von Wettbewerben zugrunde liegen, für die Entfaltung und die Verbreitung neuer Praktiken und unterstreicht die Notwendigkeit für jede neue Generation von Kunstschaffenden, ihre eigenen Codes zu erfinden und neue Verträge zu fordern.
Für seine erste Einzelausstellung in Europa lässt sich dieser postdigitale Künstler ganz selbstverständlich von seinen neuen Musen Basiops, Princess Institutiona und Princess Politica sowie von seinem eigenen Avatar Agrophobe begleiten. Die Ausstellung bietet Gelegenheit zu beobachten, wie er die treibende Kraft der grundsätzlichsten Diktate innerhalb der öffentlichen Finanzierungsnetze umleitet, Dekolonialismus, soziale Gerechtigkeit, Klimaverantwortung (u.a.), um eine Maschinerie in Gang zu setzen, die aus der Aneignung von Raumschiffen und Figuren, die direkt aus japanischen Anime zu stammen scheinen, aus 3D „objets trouvés“, recycelten Environments aus Videospielen und virtuellen Realitäten besteht. Ein digitales Potpourri, genährt von einem alchemistischen Humus aus Ablehnungsschreiben und konkreten Beispielen von Zensur, dass sich auch in der Malerei und der Bildhauerei wiederfinden lässt. Zwei Gattungen, mit deren Codes er ebenso geschickt und bevorzugt spielt wie mit Maus und Tastatur und die der Künstler nutzt, um einen hybriden und transmateriellen kollektiven Alltag darzustellen, der durch die zunehmende Durchdringung von virtuellen und physischen Welten gekennzeichnet ist.
Ein origineller Ansatz und ein mitreißender Vorschlag, der von philosophischen Überlegungen zur Kybernetik und zum Posthumanismus sowie von einem starken Wunsch nach regem Austausch getragen wird, der in einer Reihe von Diagrammen zum Ausdruck kommt, die Wege in Richtung Freiheit, Leichtigkeit und Futurität aufzeigen. Tiny Domingos
Mit Tales from the DxCOLONIZER knüpft ROSALUX an seine ursprüngliche Bestimmung als Plattform für die Reflexion zeitgenössischen Schaffens an. Das Format der Ausstellung wird evolutiv sein. Online- und Offline-Aktivitäten werden im Laufe der Ausstellung entwickelt. Bitte besuchen Sie unsere Website und unsere sozialen Netzwerke, um diese zu verfolgen.
Geboren 1989, Québec. Antoine Lortie erhielt seinen Bachelor of Fine Arts an der Laval University im Jahr 2013 und seinen Master of Fine Arts (MFA) mit Auszeichnung an der Royal Academy of Fine Arts in Brüssel im Jahr 2016. Er lebt und arbeitet derzeit in Québec City. Seine Arbeiten sind Teil der Sammlung des Musée national des beaux-arts du Québec und sind in mehreren Privatsammlungen in Frankreich, England, Belgien und Kanada vertreten.
Mit freundlicher Unterstützung der Vertretung der Regierung von Québec in Berlin
28.04.2023 WERKZEUGE UND MYTHEN / TOOLS AND MYTHS, Lecture-performance by PAUL WIERSBINSKI
PAUL WIERSBINSKI
Werkzeuge und Mythen
Lecture-Performance über verschiedene Projekte zum Thema KI:
- „A portrait of the AI as a young Cyber Oracle“ – Interactive Installation und Oper 2019
Die Arbeit zielt darauf ab, die Erschaffung einer künstlichen Intelligenz und ihre Funktionsweise einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei geht es um die Reproduktion von Vorurteilen in Programmierungen, den Verlust der Kontrolle in einer von Maschinen überwachten Welt und die Utopie, ein allwissendes Big-Data-Orakel zu befragen. Das Publikum kreiert mittels des Programms Texte und Musik, auf welche eine Opernsängerin improvisiert. - „Heimatmaschine“ Interactive Installation 2020
Das emotional aufgeladene Konzept der „Heimat“ wird mit vermeintlich rein rationaler Technologie konfrontiert. In aktuellen deutschen Parteiprogrammen, Literatur und wissenschaftlichen Texten wird eine künstliche Intelligenz geschult, um unsere kulturellen Daten zu den Themen Heimat und Zugehörigkeit zu interpretieren und uns zu sagen, was diese Begriffe in einer ungewissen Zukunft tatsächlich bedeuten könnten. - „Remote Rules and Rituals“ Performance 2021
Wie können die Rituale des Theaters genutzt werden können um die Ritualhaftigkeit spiritueller Maschinen darzustellen und Vorhersagen über eine ungewisse Zukunft zu treffen? Das Publikum wurde eingeladen, aktiv teilzunehmen, das Zuhause zu erkunden und Alltagsgegenstände mit neuen Bedeutungen aufzuladen ohne die eigenen vier Wände zu verlassen. - „Dichotomy“ Installation 2021
Die Installation visualisiert die Zusammenhänge von Mustererkennung und Begriffen, welche sich mit Hoffnungen und Ängsten in Assoziation mit künstlicher Intelligenz beschäftigen.
Paul Wiersbinski. Geboren in Halle (Saale). Studierte an der HfbK Städelschule (Frankfurt am Main). Seine Projekte bewegen sich im Spannungsfeld von Kunst, Wissenschaft und Technik, nehmen Bezug auf Diskurse über künstliche Intelligenz, Entomologie oder Kybernetik, beziehen sich auf die Geschichte der Performance- und Videokunst und gehen dabei spielerisch und improvisiert vor. Paul Wiersbinski baut häufig technische Prototypen, die von der Öffentlichkeit ausprobiert werden und verschiedene Phasen der kontinuierlichen Entwicklung durchlaufen.
Ausstellungen: „RECORD > AGAIN!“, ZKM Karlsruhe (2009), „The indifference of Wisdom“, NURTUREart New York City (2013), „Risk Society“, MOCA Taipei (2013), „Showcase“, SPACE London (2018), „Offline Browser“, Hong-Gah Museum Taiwan (2018-2019), „Datami“, BOZAR Bruessels (2019-2020) / Festivals & Screenings: SALT Beyoğlu Istanbul (2012), Luminato Festival Toronto (2014), European Media Arts Festival, Osnabrück (2010, 2014, 2015, 2017), „IN/OUT“ Festival der National Gallery Amman (2019) und erhielt diverse Preise und Förderungen, u.a. vom Hauptstadtkulturfonds Berlin.
Bildnachweis: Dichotomy, 2021, Credit: ACC Galerie Weimar / Claus
31.05. - 15.06.2024 ASSASSINS – NINA E. SCHÖNEFELD
Die Ausstellung „ASSASSINS“ von Nina E. Schönefeld zeigt ausgewählte Kurzfilme aus den Jahren 2018-2021, die sich mit politischen Aktivisten beschäftigen, die sich für politischen Wandel, Meinungsfreiheit und den Erhalt der Natur einsetzen. Die ausgewählten Videos haben einen Bezug zu aktuellen politischen und ökologischen Weltthemen.
Was alle Aktivisten in Schönefelds Videos eint, ist der extreme Wille, sich der allgegenwärtigen politischen Lähmung entgegenzustellen. Schönefelds „ASSASSINS“ gehen auf die Straße und schrecken, wenn nötig, auch vor Militanz nicht zurück.
Die Ausstellung umfasst die Videoarbeiten SNOW FOX (2018), ART IS MY REVENGE (2019), N.O.R.O.C.2.3. (2020) und C.O.N.T.A.M.I.N.A.T.I.O.N. (2021).
Nina E. Schönefeld wurde in Berlin geboren. Sie studierte an der Universität der Künste Berlin und am Royal College of Art in London. Ihre Arbeiten wurden u.a. in der Berlinischen Galerie, im Heidelberger Kunstverein, im Haus am Lützowplatz und in internationalen Institutionen wie dem Goethe-Institut Peking und dem Aram Art Museum Korea gezeigt. Neben ASSASSINS wird sie in diesem Jahr zwei weitere Einzelausstellungen präsentieren: RIDE OR DIE im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst in Berlin und NO FUTURE HOPE im Lothringer 13 (München) in Kooperation mit den Münchner Kammerspielen. Nina E. Schönefeld lebt und arbeitet in Berlin.
Geöffnet Samstags 15-18 Uhr
Geführte Tour am Donnerstag, 13.06.24 um 10 Uhr
26.06. - 13.07.2024 SCIENCE FICTION IS THE BEST FRICTION
Science Fiction is the Best Friction bei ROSALUX ist eine kollektive Ausstellung von Künstler:innen der Galerie Durden and Ray aus Los Angeles, Nixxxon aus Mexico City und Künstler:innen aus Berlin. Diese experimentelle Ausstellung zeigt Bilder und Szenarien von unvorhersehbaren Erfindungen und Kunstwerken als gestischen Versuch, sich mit der Entwicklung positiver zukünftiger Möglichkeiten auseinanderzusetzen und diese zu beeinflussen; hin zu nicht vollständig verstandenen Ergebnissen.
Science Fiction is the Best Friction kann eine amouröse Reibung zwischen den Künstler:innen, Objekten und Ideen für die Erfahrung dieses Ereignisses sein.
Teil der B-LA-M Kunstaustausch, der vom 27. Juni bis 14. Juli 2024 in Berlin stattfindet.
31.08. - 21.09.2024 QUARTZ – Einzelausstellung von Valérie Potvin
Valérie Potvins Ausstellung QUARTZ bei ROSALUX untersucht die Metapher des „weiblichen Körpers als Schlachtfeld“ im Zusammenhang mit Feminizid und dem Kampf für Frauenrechte und betont, dass weibliche Körper oft im Zentrum sozialer, politischer und wirtschaftlicher Konflikte stehen. Die Künstlerin präsentiert dem Berliner Publikum ein neuartiges ökofeministisches Werk, das die Zerstörung der Natur mit der Zerstörung von Frauen verbindet, indem es eine visuelle Verbindung zwischen dem weiblichen Körper und der Mineralienwelt herstellt.
Der Körper erscheint wie ein Geist, entweder in grünes kristallines Harz eingekapselt oder farblos; erstarrt, mit Schlangen geschmückt oder in einer Haltung, die eine heilige oder rituelle Dimension suggeriert. Das Werk lässt den Besucher in eine seltsame fiktive Welt eintauchen, eine Welt, in der diese weiblichen Körper und die Natur angesichts der Zerstörung ihre Macht wiederzuerlangen scheinen. Das Werk bietet einen offenen Raum, der zum Nachdenken anregt, und hinterfragt die inhärenten Widersprüche unserer Welt, die zwischen Licht und Dunkelheit schwankt und die Komplexität des menschlichen Daseins offenbart.
Valérie Potvin lebt und arbeitet zwischen Kanada und Deutschland. Sie hat einen interdisziplinären Master-Abschluss in Kunst sowie einen Bachelor-Abschluss in Bildender Kunst von der Laval University in Kanada. Ihre Forschung wurde von zahlreichen Institutionen unterstützt und mit Preisen in Quebec und Kanada ausgezeichnet. Ihre Werke wurden unter anderem im National Museum of Fine Arts of Quebec, Kanada, im SESC Pinheiros in São Paulo, Brasilien, und im Cameron Art Museum in Wilmington, North Carolina, USA, ausgestellt.
Ihre multidisziplinäre Praxis umfasst skulpturale Installationen, Kunst im öffentlichen Raum und Video. Sie schafft großformatige, immersive Werke, die die Wahrnehmung der Betrachter herausfordern und sich mit sozialen, ökologischen, politischen und feministischen Themen auseinandersetzen. Ihre Kunst setzt sich mit Themen wie Identität, Körper, Macht, Sexualität und Tod auseinander, provoziert Fragen und betont ethische und dringende Themen.
Mit der Unterstützung durch die Vertretung der Regierung von Québec in Deutschland
26.01. - 11.02.2024 AN‘ IT HARM NONE, DO WHAT THOU WILT, Okta Collective & Friends
Sa - So 14 bis 18 Uhr
An' it harm none, do what thou wilt
Okta Collective & Friends
Dovile Aleksaite, Lucy Kerr, Alisi Telengut (Okta Collective), Tobi Keck, Cammack Lindsey
Die kuratierte Ausstellung des Okta Collective, die bei Rosalux im Rahmen von “Vorspiel transmediale” stattfindet, erforscht Ideen der Hexerei als konzeptuellen Rahmen für Heilung und Transformation in unserer turbulenten Zeit. Das Programm beinhaltet Videoarbeiten, Skulpturen, Textilarbeiten sowie eine Live-Performance. Die Werke teilen ein kollektives Gefühl der Sehnsucht. Sehnsucht nach Heilung, Transformation, nach Magie und Wiedergeburt und nach Solidarität. Der altenglische Titel ‚An‘ it harm none, do what thou wilt‘ bedeutet, dass man dem nachgehen soll, nachdem man sich sehnt, solange es einem selbst oder anderen nicht schadet.
Der Textildruck von Dovile Aleksaite zeigt die Schafgarbe (Achillea Millefolium). Sie ist eine der ältesten Heilpflanzen, die in der Heilung und Magie eingesetzt wurden. Früher als “Kraut der Hexe” bezeichnet, besitzt die Schafgarbe starke Energie- und Heilkräfte und symbolisiert Mut und energetische Heilung.
Die extremen Close-Up-Porträts „Sensible Ecstasy“ von Lucy Kerr ähneln Ekstasen weiblicher Heiliger und drücken das Verlangen aus, über die Grenzen des Körpers hinaus zu gehen und den Himmel zu berühren, mobilisiert durch Achterbahn-Apparaturen, die dieses Verlangen noch eindringlicher verdeutlichen.
In Alisi Telenguts Animation ‚Tears of Inge‘, in der Töne und Musik ein schmerzgeplagtes Kamel und sein neugeborenes Baby versöhnen, wird Sound verwendet, um Verbindungen in einer Gemeinschaft zu schaffen, die über menschliche Grenzen hinausgehen.
Tobis Kecks Installation konserviert handgeschnitztes Gemüse in Alkohol, um dessen lebendige natürlichen Farben und Pigmente zu erhalten und evoziert damit mittelalterliche alchemistische Praktiken.
Am Eröffnungsabend inszeniert Cammack Lindsey in einer Live-Performance ein beklemmendes Konzert in einer Mischung aus Folklore und Arbeiterliedern. Lindsey nutzt dazu selbstgemachte Instrumente und materialisiert durch eine granulare Synthese Magie, um in dieser einzigartigen Banjo-Ballade Geister auferstehen zu lassen.
Bios
Cammack Lindsey komponiert politische holobiotische Musicals, die wissenschaftliche und historische Relikte des Versagens des extraktiven Kapitalismus untersuchen, um Geschichten des kollektiven Widerstands zu verkörpern. Durch Märchen, Klangkunst, Performance und Installationen entstehen die Werke aus der Zusammenarbeit mit Cyanobakterien, DIY-BioArt/Hacking-Techniken, der Stimme, Lärm und der Materialisierung von Farben, Magie und Geistern.
Dovilė Aleksaitė ist eine litauische bildende Künstlerin, die mit Video, Sound und Performance arbeitet. Ihre Praxis beschäftigt sich mit Fragen der anthropozentrischen Weltanschauung, Vorstellungen von Emotionen und Natur, menschlichem vs. nicht-menschlichem Bewusstsein. Ihre Arbeiten wurden in Gruppenausstellungen unter anderem in der AdK Berlin, im HKW Berlin und im Deutschen Haus New York gezeigt.
Alisi Telengut ist eine kanadische Künstlerin mongolischer Herkunft, die zwischen Berlin, Deutschland, und Tiohtià:ke/Montréal, Kanada, lebt. Sie ist eine preisgekrönte Animationsfilmmacherin. Telenguts Werke wurden international aufgeführt und ausgestellt, unter anderem im Academy Museum of Motion Pictures, auf dem Sundance Film Festival, TIFF, der Biennale VIDEONALE im Kunstmuseum Bonn, der OSTRALE Biennale, dem Anthology Film Archives, dem Image Forum Japan und anderen Veranstaltungsorten.
Lucy Kerr (* 1990 in Houston, Texas) ist Filmemacherin, Künstlerin, Choreografin und Pädagogin. Kerrs Projekte wurden auf dem Locarno Film Festival, dem International Film Festival Rotterdam, dem FIDMarseille, dem San Sebastian International Film Festival, dem Reykjavik International Film Festival, dem San Francisco Museum of Modern Art, REDCAT, Anthology Film Archives, der Francois Ghebaly Gallery, der McEvoy Foundation for the Arts und anderen Veranstaltungen präsentiert.
Tobi Keck (*1987) ist bildender Künstler und lebt in Berlin. Seine Arbeiten sind meist installativ und skulptural und aus unterschiedlichsten Materialien. Wobei rohe und konservierte Gemüseteile wie etwa geschnitzte Rüben, Gipsreplikate in hohen Stückzahlen oder Fratzen-Motive immer wieder auftauchen.
11.11. - 09.12.2023 SONG CIRCLE
Fragmentarisch und absichtlich rätselhaft in seiner Form, bietet Song Circle eine Sammlung von Vignetten, von Tableaus, in denen die Suche nach Bedeutung mit der Unmittelbarkeit der Gefühle konkurriert. Eine subtile Melancholie taucht auf, die mit der Einsamkeit und dem allgegenwärtigen Gefühl zu tun hat, das mit der unaufhörlichen Suche nach dem Anderen einhergeht, die uns unweigerlich zu unseren eigenen Gefühlen der Verwirrung zurückführen wird.
Diese Emotionen, die manchmal in Crescendos münden, manchmal völlig zurückgehalten werden, bieten eine traumartige Erzählung, die zwischen dem Realen und dem Imaginären, zwischen einer mentalen Projektion und dem projizierten Bild hin- und herpendelt. Manchmal wird die Vergangenheit in die Gegenwart konjugiert oder auf die unergründliche Zeit, die Zukunft, eingestimmt. Die besuchten Orte erscheinen fremd und doch vertraut, die Lebenden unerreichbar, in sich gekehrt oder in Gesten versunken, die ihre Anwesenheit in der Welt bezeugen.
Song Circle ist ein visueller Choral, der von synaptischen Klängen durchzogen ist. Die Partitur ist ein Protagonist, der sowohl von den Instrumenten als auch von den Musikern verkörpert wird. Akribisch dekonstruiert, um die Umgebungsgeräusche zu unterwandern und sogar zu dominieren, bringt die Musik Reibung zwischen den Räumen und Zeiten, die sich gegenseitig ignorieren, ermöglicht heimliche Begegnungen und bringt Menschen zusammen, die keinen anderen Zweck verfolgen als den, dass die Zeit im Takt des Metronoms vergeht.
Song Circle geht überall hin, nur nicht in einer geraden Linie. Seine Windungen, wie Kreise im Wasser, hallen nach, ohne sich je zu berühren, hören, um besser zu sehen, und schauen, ohne zu hören, alles in einer Endlosschleife. Aus solchen Ellipsen entsteht ein Werk von tiefster Menschlichkeit, von dem niemand so recht etwas behalten wird. Alleine, gemeinsam. – F.C.
Die Québecer Künstlerin Anne-Renée Hotte hat nach einem Bachelor-Abschluss in Fotografie an der Concordia University (2010) einen Master-Abschluss in Visual and Media Arts an der Université du Québec à Montréal (2016) erworben. Ihre Arbeiten wurden u.a. im Musée d’art contemporain des Laurentides (St-Jérôme), im Musée des beaux arts de Sherbrooke, in der Galerie Artem (Frankreich), in der Galerie de l’UQÀM (Montréal), bei Volta New York ausgestellt. Preisträgerin des PRIM-Dazibao residency, das zur Realisierung von Song Circle führte. Ihre Arbeiten sind in mehreren öffentlichen und privaten Sammlungen zu finden.
Mit der Unterstützung durch die Vertretung der Regierung von Québec in Deutschland