Art Laboratory Berlin
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Über uns
Veranstaltung zur Koloniewedding
02.09. - 08.10.2023
2. Sep–8. Ok 2023, Do–So, 14–18 Uhr, 29.9. bis 21 Uhr
WORKSHOP mit HyungJun Park,
23. – 24. Sep 2023:
https://shorturl.at/ACIRXDie Einzelausstellung von HyungJun Park Artificial Consciousness. Exposing the Invisible: Data, Rendering and Code vereint drei Kunstwerke, die in den letzten fünfzehn Jahren entstanden sind. Parks künstlerische Erkundung konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Maschine und Menschen sowie zwischen Menschen und nichtmenschlichen Wesen. Er verbindet und zeigt nichtmenschliche sensorische Erfahrungen durch technologische Werkzeuge für menschliche Körpererfahrungen, die andere Wahrnehmungen nachahmen.
Somniloquy ist Parks laufende Forschungsarbeit und sein Promotionsprojekt, das sich mit menschlichen und maschinellen Träumen beschäftigt. Park hat Traumtagebücher geführt, um das menschliche und maschinelle Bewusstsein zu erforschen. Im Zuge des Hypes um KI-Tools und ihre Zugänglichkeit wurden maschinelle Lernwerkzeuge in den letzten Jahren immer häufiger in der neuen Medienkunstszene eingesetzt. KI-Tools wurden als stark voreingenommen kritisiert – weiß, eurozentrisch, homophob und frauenfeindlich durch die Inhalte, die sie von ihren Benutzer:innen gelernt haben. Im Gegensatz dazu beschäftigt sich Park in seiner künstlerischen Forschung mit dem maschinellen Lernen aus einem subjektiven Blickwinkel heraus und erstellt einen einzigartigen Datensatz, der auf den Träumen und Bildern basiert, die er im Laufe der Jahre gesammelt hat. Auf der Grundlage seiner Träume erschafft (oder träumt) das KI-Tool neue, humorvolle und absurde Erzählungen, die auf den vom Künstler eingegebenen Texten und Bildern basieren.
I am an Artefact erforscht, was die Seele ist, und zeichnet den Sitz der Seele im menschlichen Körper aus wissenschaftlicher und spekulativer Sicht nach. Die alten Ägypter:innen glaubten, die Seele befinde sich im Herzen, und die Babylonier:innen glaubten, die Seele befinde sich in der Leber. Der moderne Mensch geht davon aus, dass es keine Seele gibt oder dass sie eine Emotion ist, die durch eine chemische Reaktion des Gehirns verursacht wird. Der menschliche Körper und die Seele sind Parks Hauptanliegen in diesem Projekt, das mit dem technologischen Zeitalter zusammenhängt. Der Entstehungsprozess des Kunstwerks I am an Artefact begann mit Ganzkörper-MRT-Scans von ihm selbst. Der Künstler schuf eine Reihe von Objekten aus verschiedenen Materialien, wie z. B. eine 1:1-Größe von Parks Herz aus Bienenwachs, einen Scan seines Kopfes, der für eine 3D-gedruckte Glasskulptur verwendet wurde, und Zeigefingerabdrücke, die mit Aerogel geformt wurden – einem Material, das als leichtester Feststoff bekannt ist. Mit dieser Reihe von Werken hat Park der Seele eine spekulative, physische Wirkung verliehen und die Bedeutung der Seele und ihrer Materialität auf ’natürliche und künstliche Materialien‘ übertragen.
Utopia ist eine Schnittstelle, die es dem Publikum ermöglicht, die visuellen Sinne aus einer nichtmenschlichen Perspektive zu erkunden. Diese Schnittstelle zielt darauf ab, eine Verbindung zwischen Menschen und Maschinen herzustellen. Analoge Monitore symbolisieren menschliche Augen. Vor dem Monitor ist ein Trichter installiert, so dass das Publikum jeden Monitor nur mit einem der eigenen Augen unabhängig voneinander sehen kann. Im Gegensatz zu Spinnen oder Insekten kann das menschliche Auge nicht beide Objekte gleichzeitig sehen. Durch diese Trennung der beiden Monitore gewinnt das Publikum jedoch eine neue visuelle und kognitive Erfahrung und erkundet die Erweiterungsfähigkeit der eigenen Sinne.
HyungJun Park lebt und arbeitet in Berlin und entwirft interdisziplinäre Kunstwerke durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungsinstituten. Im Jahr 2012 arbeitete er mit dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie in Düsseldorf zusammen, 2013 wohnte und arbeitete er am Institute of Machinery Research in Korea. Im Jahr 2015 wurde er für das Stipendium Arts-Science-Economy in Schöppingen ausgewählt. Seine Arbeiten wurden im Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe (ZKM) ausgestellt und gesammelt. Er ist ein Mensch, der gerne offen ist, und seine Arbeiten basieren auf Kunst und Wissenschaft. Seine Interessen umfassen visuelle Kognition, Computertechnologie, das philosophische Selbst und den künstlerischen Körper.
Mehr informationen: https://artlaboratory-berlin.org/de/ausstellungen/artificial-consciousness/
vergangene Veranstaltungen
03.03. - 30.04.2023 Vicious Cycle

3. März - 30. April 2023Do – So 14 – 18 Uhr,
Freitag 28. April: 14 – 21 Uhr
Vicious Cycle
Artistic Research on Climate Crisis
Cammack Lindsey | Gülşah Mursaloğlu | Sybille Neumeyer
Der Workshop vermittelt einen Einblick in die künstlerische Praxis und Forschung des südkoreanischen Künstlerinnenkollektivs RICE BREWING SISTERS CLUB (RBSC). Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht der Ansatz der „sozialen Fermentation“, den sie mit den Teilnehmer:innen erkunden werden. In dem Workshop werden die RBSC ihr neues Kunstprojekt TERRESTRIAL-CELESTIAL vorstellen, das während ihrer aktuellen Residenz in Berlin (seit April 2022 – laufend) in Verbindung mit Berliner Gemeinschaftsgärten und Gärtner:innen entstanden ist.
Der Titel der Ausstellung „Vicious Cycle“ (Teufelskreis) bezieht sich auf diesen geschlossenen Kreislauf von menschlicher Umweltverschmutzung und deren Rückführung in den menschlichen und nichtmenschlichen Körper. In der Ausstellung befassen sich die Künstler in ihren investigativen und forschungsorientierten Arbeiten mit dem Problem des Mikroplastiks im Boden, den Auswirkungen des Klimawandels und den Folgen übermäßiger landwirtschaftlicher Aktivitäten auf Wasser, Boden, Tiere und Wildtiere. Mehr lesen unter https://artlaboratory-berlin.org/de/ausstellungen/
30.06. - 02.07.2023 MATTER OF FLUX. Artistic Research. WhiteFeather Hunter | Lyndsey Walsh | Shu Lea Cheang and Ewen Chardronnet
27. Mai – 9. Juli 2023
Do – So, 14 – 18 UhrDie Gruppenausstellung MATTER OF FLUX präsentiert drei künstlerische Projekte von WhiteFeather Hunter, Lyndsey Walsh und Shu Lea Cheang mit Ewen Chardronnet. Die ausgestellten Kunstwerke reflektieren kritisch über Natur, Materialität und Gesundheit weiblichen und nichtbinärer Körper durch künstlerische und wissenschaftliche Forschung: Sie erforschen die Verwendung von Menstruationsserum für Gewebekulturen, schlagen neue Formen der Pflege im Kontext weiblicher und nichtbinärer Gesundheit vor und diskutieren traditionelle und neue Möglichkeiten der Reproduktion. Im Zusammenhang mit der Gruppenausstellung wird Art Laboratory Berlin im Juni 2023 ein gleichnamiges Festival veranstalten, das ein breiteres Netzwerk von und für weibliche und nicht-binäre Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen und kulturelle(n) Akteur:innen in Kunst, (Natur)Wissenschaft und Technologie initiieren wird.
Art Laboratory Berlin
Prinzenallee 34, 13359 Berlin
DATEN UND ÖFFNUNGSZEITEN
Vernissage: 26. Mai 2023, 20 Uhr
Laufzeit: 27. Mai – 9. Juli 2023
Do – So, 14 – 18 Uhr
MATTER OF FLUX Festival
(in Kooperation mit FEMeeting)
Paneldiksussionen, Workshops, Lesegruppen und viele andere Aktivitäten von und für Frauen/ FLINTA* in Kunst, Wissenschaft und Technologie
15. – 18. Juni 2023
Mehr Informationen HIER!
WhiteFeather Hunters Projekt The Witch in the Lab Coat (seit 2019) ist ein künstlerisches Forschungsprojekt (in Arbeit), das die Überschneidung von feministischer Hexerei und Tissue Engineering durch die Entwicklung einer körper- und performance-basierten Laborpraxis erforscht. Derzeit führt Hunter ihr Projekt, das bis Mitte 2023 laufen wird, am SymbioticA International Centre of Excellence in Biological Art an der University of Western Australia durch. The Witch in the Lab Coat umfasst das Unterprojekt Mooncalf, eine originelle Forschungsarbeit von Hunter, bei der es um die wissenschaftliche und kulturelle Erforschung der Entwicklung von Menstruationsflüssigkeit zur Verwendung in Gewebekulturen sowie um die Isolierung multipotenter Stammzellen aus Menstruationsblut geht. Diese Forschungsarbeit wurde von Merck/Sigma-Aldrich anlässlich des Internationalen Tages der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft 2021 im Rahmen der Reihe #nextgreatimpossible vorgestellt.
Das Projekt Self-Care von Lyndsey Walsh erforscht den persönlichen Weg der Künstlerin und die Versöhnung mit der Diagnose ihrer BRCA1-Genmutation und die Auswirkungen von Präventionsmaßnahmen auf ihr Körpergefühl und ihre Vorstellungen von Selbstfürsorge. Self-Care stellt eine Realität vor, in der eine Person die Verantwortung für ihre Krebserkrankung übernehmen kann, entweder bevor sie an Krebs erkrankt sind oder nachdem er aus ihrem Körper entfernt wurde. Durch dieses Gerät wird die Erzählung von Krebs als körperlichem Feind in eine Erzählung über Pflegesysteme umgewandelt. Das Individuum bzw. die Trägerin des Geräts erhält die Möglichkeit, ihren Krebs als eine Erweiterung ihres eigenen Selbsts kennenzulernen, indem er sie mit Hilfe einer neuen technowissenschaftlichen Prothese annimmt. Self-Care ist ein künstlerischer Versuch, sich mit den Brüchen in der Identität auseinanderzusetzen, die durch den zunehmenden Einsatz der Gendiagnostik in der Medizin verursacht werden. Unter Verwendung des eigenen Körpers der Künstlerin webt Self-Care eine Erzählung über Gesundheit, Geschlecht und Identität, die versucht, sich den Grenzen des medizinischen Blicks zu widersetzen. Die Arbeit besteht aus einer speziell entworfenen Brustbinde, in der sich lebende Brustkrebszellen befinden, die es der Künstlerin ermöglichen, die Verantwortung für ihre Krebserkrankung zu übernehmen, bevor diese in ihrem Körper auftritt. Durch diese Vorrichtung erforscht die Künstlerin Pflegesysteme und rekontextualisiert die potenzielle Gewalt, die den Brüsten angetan wird, als Befreiung durch nichtbinären Geschlechtsausdruck.
Shu Lea Cheang wird zusammen mit Ewen Chardronnet das Projekt UNBORN0x9. Diese Kunstinstallation hinterfragt die Entwicklung von Föten in künstlichen Gebärmüttern außerhalb des Körpers (Ektogenese) und die Cyborg-Zukunft der Elternschaft. Das Projekt untersucht die Rolle der Geburtshilfe in der zunehmend technologischen Erfahrung der menschlichen Fortpflanzung und spekuliert über neue Arten der Bindung, die durch künstliche Gebärmütter entstehen können. Hier wird die Schwangerschaft in eine Hightech-Vision des Körpers als biologische Komponente eines kybernetischen Kommunikationssystems integriert. In Zusammenarbeit mit dem echOpen fablab, das sich mit der Entwicklung eines kostengünstigen opensource-basierten Echo-Stethoskops mit Smartphone-Anwendung befasst, hat UNBORN0X9 den Prototyp eines kreativen Werkzeugs geschmiedet und die (für Menschen) unhörbaren Ultraschallwellen in eine klangliche Konversation vergewandelt, die es Performer:innen und Musiker:innen ermöglicht, eine audiovisuelle und emotionale Ultraschallpartitur zu interpretieren. UNBORN0x9 ist eine Future Baby-Produktion, die von Shu Lea Cheang und Ewen Chardronnet zusammen mit zahlreichen Mitwirkenden initiiert wurde. Sie stellt das gemeinsame Bestreben dar, Themen wie die möglichen Auswirkungen der kostengünstigen Echo-Stethoskopie auf globale Gesundheitsprobleme, Fragen des Zugangs zu medizinischer Versorgung und Mutterschaft, Ektogenese und die Technisierung der Fortpflanzung sowie das Hin und Her zwischen der Science-Fiction-Fantasie und der Wissenschaft im Allgemeinen anzusprechen.
02.09. - 08.10.2023

WORKSHOP mit HyungJun Park,
23. – 24. Sep 2023:
https://shorturl.at/ACIRX
Die Einzelausstellung von HyungJun Park Artificial Consciousness. Exposing the Invisible: Data, Rendering and Code vereint drei Kunstwerke, die in den letzten fünfzehn Jahren entstanden sind. Parks künstlerische Erkundung konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Maschine und Menschen sowie zwischen Menschen und nichtmenschlichen Wesen. Er verbindet und zeigt nichtmenschliche sensorische Erfahrungen durch technologische Werkzeuge für menschliche Körpererfahrungen, die andere Wahrnehmungen nachahmen.
Somniloquy ist Parks laufende Forschungsarbeit und sein Promotionsprojekt, das sich mit menschlichen und maschinellen Träumen beschäftigt. Park hat Traumtagebücher geführt, um das menschliche und maschinelle Bewusstsein zu erforschen. Im Zuge des Hypes um KI-Tools und ihre Zugänglichkeit wurden maschinelle Lernwerkzeuge in den letzten Jahren immer häufiger in der neuen Medienkunstszene eingesetzt. KI-Tools wurden als stark voreingenommen kritisiert – weiß, eurozentrisch, homophob und frauenfeindlich durch die Inhalte, die sie von ihren Benutzer:innen gelernt haben. Im Gegensatz dazu beschäftigt sich Park in seiner künstlerischen Forschung mit dem maschinellen Lernen aus einem subjektiven Blickwinkel heraus und erstellt einen einzigartigen Datensatz, der auf den Träumen und Bildern basiert, die er im Laufe der Jahre gesammelt hat. Auf der Grundlage seiner Träume erschafft (oder träumt) das KI-Tool neue, humorvolle und absurde Erzählungen, die auf den vom Künstler eingegebenen Texten und Bildern basieren.
I am an Artefact erforscht, was die Seele ist, und zeichnet den Sitz der Seele im menschlichen Körper aus wissenschaftlicher und spekulativer Sicht nach. Die alten Ägypter:innen glaubten, die Seele befinde sich im Herzen, und die Babylonier:innen glaubten, die Seele befinde sich in der Leber. Der moderne Mensch geht davon aus, dass es keine Seele gibt oder dass sie eine Emotion ist, die durch eine chemische Reaktion des Gehirns verursacht wird. Der menschliche Körper und die Seele sind Parks Hauptanliegen in diesem Projekt, das mit dem technologischen Zeitalter zusammenhängt. Der Entstehungsprozess des Kunstwerks I am an Artefact begann mit Ganzkörper-MRT-Scans von ihm selbst. Der Künstler schuf eine Reihe von Objekten aus verschiedenen Materialien, wie z. B. eine 1:1-Größe von Parks Herz aus Bienenwachs, einen Scan seines Kopfes, der für eine 3D-gedruckte Glasskulptur verwendet wurde, und Zeigefingerabdrücke, die mit Aerogel geformt wurden – einem Material, das als leichtester Feststoff bekannt ist. Mit dieser Reihe von Werken hat Park der Seele eine spekulative, physische Wirkung verliehen und die Bedeutung der Seele und ihrer Materialität auf ’natürliche und künstliche Materialien‘ übertragen.
Utopia ist eine Schnittstelle, die es dem Publikum ermöglicht, die visuellen Sinne aus einer nichtmenschlichen Perspektive zu erkunden. Diese Schnittstelle zielt darauf ab, eine Verbindung zwischen Menschen und Maschinen herzustellen. Analoge Monitore symbolisieren menschliche Augen. Vor dem Monitor ist ein Trichter installiert, so dass das Publikum jeden Monitor nur mit einem der eigenen Augen unabhängig voneinander sehen kann. Im Gegensatz zu Spinnen oder Insekten kann das menschliche Auge nicht beide Objekte gleichzeitig sehen. Durch diese Trennung der beiden Monitore gewinnt das Publikum jedoch eine neue visuelle und kognitive Erfahrung und erkundet die Erweiterungsfähigkeit der eigenen Sinne.
HyungJun Park lebt und arbeitet in Berlin und entwirft interdisziplinäre Kunstwerke durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungsinstituten. Im Jahr 2012 arbeitete er mit dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie in Düsseldorf zusammen, 2013 wohnte und arbeitete er am Institute of Machinery Research in Korea. Im Jahr 2015 wurde er für das Stipendium Arts-Science-Economy in Schöppingen ausgewählt. Seine Arbeiten wurden im Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe (ZKM) ausgestellt und gesammelt. Er ist ein Mensch, der gerne offen ist, und seine Arbeiten basieren auf Kunst und Wissenschaft. Seine Interessen umfassen visuelle Kognition, Computertechnologie, das philosophische Selbst und den künstlerischen Körper.
Mehr informationen: https://artlaboratory-berlin.org/de/ausstellungen/artificial-consciousness/
03.03. - 30.04.2023 Vicious Cycle

3. März - 30. April 2023
Do – So 14 – 18 Uhr,
Freitag 28. April: 14 – 21 Uhr
Vicious Cycle
Artistic Research on Climate Crisis
Cammack Lindsey | Gülşah Mursaloğlu | Sybille Neumeyer
Der Workshop vermittelt einen Einblick in die künstlerische Praxis und Forschung des südkoreanischen Künstlerinnenkollektivs RICE BREWING SISTERS CLUB (RBSC). Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht der Ansatz der „sozialen Fermentation“, den sie mit den Teilnehmer:innen erkunden werden. In dem Workshop werden die RBSC ihr neues Kunstprojekt TERRESTRIAL-CELESTIAL vorstellen, das während ihrer aktuellen Residenz in Berlin (seit April 2022 – laufend) in Verbindung mit Berliner Gemeinschaftsgärten und Gärtner:innen entstanden ist.
Der Titel der Ausstellung „Vicious Cycle“ (Teufelskreis) bezieht sich auf diesen geschlossenen Kreislauf von menschlicher Umweltverschmutzung und deren Rückführung in den menschlichen und nichtmenschlichen Körper. In der Ausstellung befassen sich die Künstler in ihren investigativen und forschungsorientierten Arbeiten mit dem Problem des Mikroplastiks im Boden, den Auswirkungen des Klimawandels und den Folgen übermäßiger landwirtschaftlicher Aktivitäten auf Wasser, Boden, Tiere und Wildtiere. Mehr lesen unter https://artlaboratory-berlin.org/de/ausstellungen/
30.06. - 02.07.2023 MATTER OF FLUX. Artistic Research. WhiteFeather Hunter | Lyndsey Walsh | Shu Lea Cheang and Ewen Chardronnet

Do – So, 14 – 18 Uhr
Die Gruppenausstellung MATTER OF FLUX präsentiert drei künstlerische Projekte von WhiteFeather Hunter, Lyndsey Walsh und Shu Lea Cheang mit Ewen Chardronnet. Die ausgestellten Kunstwerke reflektieren kritisch über Natur, Materialität und Gesundheit weiblichen und nichtbinärer Körper durch künstlerische und wissenschaftliche Forschung: Sie erforschen die Verwendung von Menstruationsserum für Gewebekulturen, schlagen neue Formen der Pflege im Kontext weiblicher und nichtbinärer Gesundheit vor und diskutieren traditionelle und neue Möglichkeiten der Reproduktion. Im Zusammenhang mit der Gruppenausstellung wird Art Laboratory Berlin im Juni 2023 ein gleichnamiges Festival veranstalten, das ein breiteres Netzwerk von und für weibliche und nicht-binäre Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen und kulturelle(n) Akteur:innen in Kunst, (Natur)Wissenschaft und Technologie initiieren wird.
Art Laboratory Berlin
Prinzenallee 34, 13359 Berlin
DATEN UND ÖFFNUNGSZEITEN
Vernissage: 26. Mai 2023, 20 Uhr
Laufzeit: 27. Mai – 9. Juli 2023
Do – So, 14 – 18 Uhr
MATTER OF FLUX Festival
(in Kooperation mit FEMeeting)
Paneldiksussionen, Workshops, Lesegruppen und viele andere Aktivitäten von und für Frauen/ FLINTA* in Kunst, Wissenschaft und Technologie
15. – 18. Juni 2023
Mehr Informationen HIER!
WhiteFeather Hunters Projekt The Witch in the Lab Coat (seit 2019) ist ein künstlerisches Forschungsprojekt (in Arbeit), das die Überschneidung von feministischer Hexerei und Tissue Engineering durch die Entwicklung einer körper- und performance-basierten Laborpraxis erforscht. Derzeit führt Hunter ihr Projekt, das bis Mitte 2023 laufen wird, am SymbioticA International Centre of Excellence in Biological Art an der University of Western Australia durch. The Witch in the Lab Coat umfasst das Unterprojekt Mooncalf, eine originelle Forschungsarbeit von Hunter, bei der es um die wissenschaftliche und kulturelle Erforschung der Entwicklung von Menstruationsflüssigkeit zur Verwendung in Gewebekulturen sowie um die Isolierung multipotenter Stammzellen aus Menstruationsblut geht. Diese Forschungsarbeit wurde von Merck/Sigma-Aldrich anlässlich des Internationalen Tages der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft 2021 im Rahmen der Reihe #nextgreatimpossible vorgestellt.
Das Projekt Self-Care von Lyndsey Walsh erforscht den persönlichen Weg der Künstlerin und die Versöhnung mit der Diagnose ihrer BRCA1-Genmutation und die Auswirkungen von Präventionsmaßnahmen auf ihr Körpergefühl und ihre Vorstellungen von Selbstfürsorge. Self-Care stellt eine Realität vor, in der eine Person die Verantwortung für ihre Krebserkrankung übernehmen kann, entweder bevor sie an Krebs erkrankt sind oder nachdem er aus ihrem Körper entfernt wurde. Durch dieses Gerät wird die Erzählung von Krebs als körperlichem Feind in eine Erzählung über Pflegesysteme umgewandelt. Das Individuum bzw. die Trägerin des Geräts erhält die Möglichkeit, ihren Krebs als eine Erweiterung ihres eigenen Selbsts kennenzulernen, indem er sie mit Hilfe einer neuen technowissenschaftlichen Prothese annimmt. Self-Care ist ein künstlerischer Versuch, sich mit den Brüchen in der Identität auseinanderzusetzen, die durch den zunehmenden Einsatz der Gendiagnostik in der Medizin verursacht werden. Unter Verwendung des eigenen Körpers der Künstlerin webt Self-Care eine Erzählung über Gesundheit, Geschlecht und Identität, die versucht, sich den Grenzen des medizinischen Blicks zu widersetzen. Die Arbeit besteht aus einer speziell entworfenen Brustbinde, in der sich lebende Brustkrebszellen befinden, die es der Künstlerin ermöglichen, die Verantwortung für ihre Krebserkrankung zu übernehmen, bevor diese in ihrem Körper auftritt. Durch diese Vorrichtung erforscht die Künstlerin Pflegesysteme und rekontextualisiert die potenzielle Gewalt, die den Brüsten angetan wird, als Befreiung durch nichtbinären Geschlechtsausdruck.
Shu Lea Cheang wird zusammen mit Ewen Chardronnet das Projekt UNBORN0x9. Diese Kunstinstallation hinterfragt die Entwicklung von Föten in künstlichen Gebärmüttern außerhalb des Körpers (Ektogenese) und die Cyborg-Zukunft der Elternschaft. Das Projekt untersucht die Rolle der Geburtshilfe in der zunehmend technologischen Erfahrung der menschlichen Fortpflanzung und spekuliert über neue Arten der Bindung, die durch künstliche Gebärmütter entstehen können. Hier wird die Schwangerschaft in eine Hightech-Vision des Körpers als biologische Komponente eines kybernetischen Kommunikationssystems integriert. In Zusammenarbeit mit dem echOpen fablab, das sich mit der Entwicklung eines kostengünstigen opensource-basierten Echo-Stethoskops mit Smartphone-Anwendung befasst, hat UNBORN0X9 den Prototyp eines kreativen Werkzeugs geschmiedet und die (für Menschen) unhörbaren Ultraschallwellen in eine klangliche Konversation vergewandelt, die es Performer:innen und Musiker:innen ermöglicht, eine audiovisuelle und emotionale Ultraschallpartitur zu interpretieren. UNBORN0x9 ist eine Future Baby-Produktion, die von Shu Lea Cheang und Ewen Chardronnet zusammen mit zahlreichen Mitwirkenden initiiert wurde. Sie stellt das gemeinsame Bestreben dar, Themen wie die möglichen Auswirkungen der kostengünstigen Echo-Stethoskopie auf globale Gesundheitsprobleme, Fragen des Zugangs zu medizinischer Versorgung und Mutterschaft, Ektogenese und die Technisierung der Fortpflanzung sowie das Hin und Her zwischen der Science-Fiction-Fantasie und der Wissenschaft im Allgemeinen anzusprechen.